Zum 25-jährigen Bandjubiläum veröffentlichten Mastermind Liam Howlett (44, DJ, Key.), Keith Flint (46, Ges.) und Keith Palmer alias Maxim Reality (48, Ges. MC) mit „The Day Is My Enemy“ ihr achtes Studioalbum und präsentieren dieses nun live in Europa (u. a. am 7.11. in der Sporthalle Hamburg). Bevor der Tournee-Alltag die Engländer komplett einspannt, plauderte Liam für OXMOX ein wenig aus dem Electropunk/Hardcore-Nähkästchen …
Welches ist dein persönliches Lieblingsplatte?
Es ist schwierig, sich auf ein einziges Album festzulegen. Momentan höre ich gern „Straight Outta Compton“ von N.W.A. Ich habe dann immer Lust, mein Haus auseinander zu nehmen und die Möbel aus dem Fenster zu schmeißen! (lacht)
Welcher ist dein Lieblingssong von The Prodigy?
„Take Me To The Hospital“ – das Lied geht live richtig gut ab!
Welcher war der schlimmste Job, den du vor der Band hattest?
Ich musste in einem chinesischen Restaurant das Geschirr spülen, um über die Runden zu kommen. Der Chef hat mich immer „Kleiner“ genannt – das war schreckliche! (lacht)
Wer hat dir geholfen mit deiner Musik dorthin zu kommen, wo du jetzt bist?
Wir drei unterstützen uns gegenseitig. Ich habe mich sehr früh entschieden, niemals bei einem Major Label zu unterschreiben. Heute kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war. Wir haben unsere Freiheit und können machen was wir wollen.
Welche Vor- und Nachteile hat der Erfolg mit sich gebracht?
Ich finde, dass es keine Nachteile gibt. Natürlich vermisst man seine Familie, wenn man lange unterwegs ist, aber das war’s auch schon. Da ich nun seit 25 Jahren im Geschäft bin, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie mein Leben davor war.
Welche war die schwerste Zeit für The Prodigy?
Das war zwischen 2001 und 2003. Wir waren alle ziemlich egoistisch, jeder hat nur an sich selbst gedacht. Irgendwann haben wir zum Glück gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann und uns wieder gegenseitig wertgeschätzt. In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass Respekt der wichtigste Bestandteil einer Band ist.
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Leben aus?
Ein normaler Tag steckt voller Chaos. Ich liebe es, das hält mein Gehirn jung. (lacht)
Erzähl uns deine lustigste Fan-Story …
Als wir im Studio waren, ist ein Fan durch ein offenes Fenster geklettert und ganze acht Meter, mitten auf unser Mischpult gefallen. Wahrscheinlich wollte er uns bei den Aufnahmen zuschauen. Er hätte uns einfach fragen sollen, dann hätten wir ihn durch die Tür reingelassen. So hatte er Abdrücke von den Mischpult-Knöpfen in seinem Gesicht. Wir fanden das sehr lustig – er nicht. (lacht)
Deine Catering „must-haves“ …
Ich liebe japanisches Essen, Champagner und Wasser. Damit bin ich glücklich. Niemals würde ich so einen Fraß wie McDonald’s essen!
Welchen Platz in Hamburg magst du am liebsten?
Das kann ich nicht beantworten, da ich nie aus meinem Hotelzimmer komme (lacht). Generell kann ich sagen, dass ich es liebe in Deutschland zu spielen, da das Publikum hier besonders wild ist.
Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Wir werden Songs für eine neue EP schreiben. Wenn alles klappt, kommt diese im Winter nächsten Jahres heraus.
Justine Stock