Die Fassungslosigkeit angesichts des Kriegs haben viele Menschen in kürzester Zeit in tatkräftige Hilfsbereitschaft verwandelt. Sie sammeln Spenden, organisieren Transporte an die Grenzen zum Krisengebiet und verleihen ihrer Solidarität mit Mahnwachen Ausdruck. Zwei Hamburger Künstlerinnen sind sofort kreativ geworden und haben schmerzlich-schöne Werke geschaffen, die ihren Mitmenschen in Hamburg und der Welt Mut machen und sie unterstützen sollen.
Die Malerin Juliane Golbs bringt mit ihrer Kunst pure Lebensfreude zum Ausdruck (wondart.de/). Leuchtende Farben, romantische Motive und expressionistische Linien sind das Markenzeichen ihrer Werke. Die 34-jährige Wahl-Hamburgerin ist ein positiver Mensch und bringt ihre Positivität auch angesichts der Ereignisse auf die Leinwand, die zum ersten Mal aus Glas besteht: eine Friedenstraube auf einem Spiegel. „Ein Blick in den Kunstspiegel macht sofort klar, dass wir alle in Frieden leben wollen“, erläutert sie ihr Werk, das sie in einer 24-Stunden-Social-Media-Auktion zugunsten der Initiative „Wir helfen Kinder“ von RTL versteigert und einen Erlös von 750 Euro erzielt hat.
In einer Nacht und Nebel-Aktion hat Jeannine Platz eine Tür der Strandperle erst mit Blattgold beklebt und dann in ihrer wunderschönen Kalligraphieschrift tausendfach das Wort geschrieben, das uns alle verbinden sollte: Liebe (jeannine-platz.de). „Ich konnte nachts nicht schlafen. Dann bin ich an den Strand gegangen und habe auf die Tür in unzähligen Sprachen das Einzige geschrieben, das zählt.“ Immer wieder zieht es die erfolgreiche Künstlerin an die Elbe, mit der sie die Hamburger mit allen Küsten der Welt verbunden sieht. „Wenn wir den Finger in das Elbwasser tauchen, sind wir über Ströme und Meere mit allen in Kontakt, so auch mit den Menschen in Kriegsgebiete. Das ist schmerzhaft und zeigt uns, dass Probleme weltweit immer auch uns selbst angehen.“