Die alternativerock Therapeuten von THERAPY? haben gerade ihr 16.Album erfolgreich an den Start gebracht und die Fangemeinde nicht nur in Verzückung versetzt, sondern auch nach 5 Jahren aus dem Wartezimmer entlassen, da kommt Frontmann Andy Cairns mit einen Sideproject um dir Ecke. Eben jenes, genannt JAAW, betreibt er mit nicht weniger bekannten Musikern wie Wayne Adams von DEATH PENDALS – in seinem Studio entstand das hier vorgestellte Album ‘Supercluster‘ – Jason Stoll von MUGSTAR und Adam Betts von den THREE TRAPPED TIGERS.
Wer jetzt auf weiteres THERAPY? Material hofft, könnte nicht weiter daneben liegen. Und ich muss gestehen, dass auch ich beim Lesen der beteiligten Musiker eine ähnliche Erwartungshaltung hatte. Doch was hier auf einem zu rollt ist nicht weniger als eine Wand aus Soundmodulen und Collagen, Samples und -ein wenig überspitzt gesagt- hinterlistigen Wendungen (Spoiler: es kommt immer anders als ihr erwarten würdet), die ich selbst bei eindeutigen Referenzen wie MINISTRY oder anderen Bands wie IL NINÕ oder FLAW, die man stellenweise auch heraushören kann, nicht in diesem Umfang finden würde. Ihr wollt ne Stilbeschreibung? Grob vereinfacht: Wir befinden uns in Genregefilden wie Noise und Post -Industrial aber auch Punkelemente kann man problemlos in dem einen oder anderen Song ausmachen. Ein wenig überfordert aber neugierig geworden von diesem Soundgewitter, musste ein weiterer Durchlauf des Albums her. Das geht auch recht schnell, denn mit einer Spielzeit von knapp 39min ist das schnell erledigt. Wobei – schnell ist relativ. Abwechslung wird hier groß geschrieben, Eingängigkeit dagegen ist eher selten zu finden. Klar soweit? Nein? Geht mir nicht anders.
Eine klassische Review ist das hier mit Sicherheit nicht geworden. ABER: Wer gerne neues entdeckt, Musik hören will die nicht wirklich in eine Schublade passt und vom ersten Song an einfach nur fesselt und einen quasi den zweiten, dritten und weitere Durchläufe ins eigene Unterbewusstsein hypnotisch einflüstert, der ist hier genau richtig und sollte sofort zugreifen und es sich beim anhören bequem machen. Allen anderen sei dieses Album zwar ebenfalls ans Herz gelegt, aber es sei noch einmal darauf hingewiesen: leichte, Radio- oder Partytaugliche Songs, sind hier rar gesät.
Wie soll man ‘Supercluster‘ noch beschreiben? Vielleicht hilft ja ein kleiner Vergleich:
‘Supercluster‘ ist wie eine zu scharf gewordene Gulaschsuppe mit M&M’s und Erdnussflips. Klingt erstmal merkwürdig, wirkt aber mit jedem Löffel angenehmer und spannend auf der Zunge. Zum Schluss will man einfach noch mehr davon. Von mir erhält dieses Kunstwerk 7 von 10 Punkten. Warum? Hört es Euch selbst an.
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Tracklist:
1. Thoughts And Prayers (Mean Nothing))
2. Reality Crash
3. Rot
4. Total Protonic Reversal
5. Bring Home The Motherlode, Barry
6. Hellbent On Happiness
7. The Dead Drop
8. Army Of Me