Wenn die Kieler Woche wieder ansteht und für jeden Musikgeschmack etwas bereithält, dann liegt unser Augenmerk natürlich im Rock- und Metal Bereich. Dieses Jahr wurde an der größten Rockbühne der KiWo – dem Radio Bob Rockcamp direkt an der Kiellinie – so einiges aufgefahren. BLUES PILLS hatten schon einen großartigen Gig, SALTATIO MORTIS feuerten im wahrsten Sinne des Wortes eine grandiose Show ab und begeisterten Fans auf der zum bersten voll gefüllten Reventlouwiese.
Ich entschied mich dieses Jahr aber für eine Band, die nicht allzu oft im Norden anzutreffen ist: die Rede ist von den walisischen Reggae/Metal Vorreitern SKINDRED. Das letzte mal live gesehen vor gefühlten Jahrzehnten (ok, ok, es waren nur schlanke 12 Jahre) mußte es also mal wieder sein, zumal ich Sänger Benji schon zu DUB WAR Zeiten als einen der interessantesten Frontmänner der Szene angesehen habe.
Zunächst waren aber die Senkrechtstarter der Neumünsteraner Musikszene am Start: GRELL. Die Jungs haben in den letzten Wochen und Monaten einen Siegeszug sondergleichen hingelegt. Und das, obwohl es die Band gerade erst seit 2 Jahren gibt. Der – nach unserer Musik Definition der 90er Jahre – glasklare Crossover mit deutschen Texten geht ins Ohr und in die Beine, die Fanbase hat das Infield in fester Hand und auch vorbei schlendernde Besucher bleiben stehen und lauschen der Band und quittieren das gehörte mit erstauntem Nicken. Die Jungs im Alter von 18 bis 31, haben bereits das Landesfinale der Local Heroes für sich entscheiden können und mußten sich beim Emergenza Weltfinale lediglich TRAINNOVATION aus Japan geschlagen geben. Was für ein Start in eine hoffentlich lange und erfolgreiche Karriere. Wir behalten Euch im Auge. Hier ein paar Eindrücke der Band.
Eine kurze Umbaupause und ein Wartezeit verkürzendes RADIO BOB Quiz auf der Bühne später, dröhnt AC/DC durch die Boxen. Mit Thunderstruck wird hier das Publikum angeheizt und mit dem letzten Ton der Australier dröhnen schon die ersten magenumdrehenden Dubbässe der Waliser SKINDRED aus den Boxen und drücken den Fotografen die Kameras ins Gesicht. Huiii, sowas liebe ich ja. Mit ‘Set Fazers’ startet das 12 Songs umfassende Set. Das inzwischen voll gefüllten Gelände – ebenso voll wie am Vortag bei SaMo – ist eine einzige wabernde Menge. Von hinten betrachtet wirkt es wie ein tanzendes Bienenvolk. Einfach eine geile Atmosphäre. Mit Songs wie ‘Pressure’ , ‘Worlds on Fire’ oder L.O.V.E’ treibt man das Publikum an, läßt die Feierlaune nicht abreißen. Zwischendurch findet wie dann auch noch der ein oder andere Outfitwechsel bei Sänger Benji statt, allein sein Markenzeichen – die verschiedenen Sonnenbrillen – wechselt er wenigstens 5 mal in der ersten Set Hälfte, wenn ich mich nicht verzählt habe. Mit ‘Kill The Power’ wird der Höhepunkt des Sets erreicht, ein Song, den hier wirklich alle kennen und mitsingen. Kein Wunder, ist er doch inzwischen zur heimlichen liebling hymne der Fans herangewachsen. Mit ‘Nobody’, ‘Gimme That Boom’ und dem abschließenden ‘Warning’ geht ein kurzes aber durchweg großartiges Konzert der Reggae Heads zusenden. Bei bestem Wetter haben die Fans hier wieder mal gezeigt, daß der Norden einfach grandios feiern kann. Ein paar Bilder dazu findet ihr HIER.