Nach der „Ghostlights“-Tour, die Mastermind Tobias Sammet (41) rund um den Globus schickte, schien es wieder ruhiger um das Metal-Opera-Projekt zu werden. Es folgte ein Jubiläums-Album von Edguy inkl. dazugehöriger Tour – dann zog sich der Sänger vollends zurück. Doch er blieb nicht lang tatenlos. Ohne die Öffentlichkeit darüber zu unterrichten, tüftelte der Hesse bereits an neuen musikalischen Ideen und setzte diese mit geschätzten Kollegen (u. a. Michael Kiske, Bob Catley) sowie astreinen Neuverpflichtungen (u. a. Hansi Kürsch, Candice Night) um. Das Ergebnis heißt „Moonglow“ und steht frisch gepresst in den Regalen …
Als dein erstes Avantasia-Werk „The Metal Opera Pt. 1“ auf den Markt kam, sagtest du, dass dies nur ein Nebenprojekt sei und Edguy die oberste Priorät bleibe – nun scheint sich das Blatt gewendet zu haben …
So richtig festlegen will ich mich da gar nicht. Aktuell ist Avantasia meine oberste Priorität, aber das ist immer wieder Gefühlssache. Nach der Ghostlight-Tour, habe ich für mich beschlossen, dass ich mich aus der „Album Edguy – Tour Edguy, Album Avantasia – Tour Avantasia“-Spirale befreien muss. Die Verantwortlichen aus Wacken haben mich z. B. gar nicht mehr gefragt, ob ich überhaupt auftreten möchte, sondern nur noch, mit wem. Und so werde ich in diesem Jahr gar nicht dabei sein.
Live-Gigs mit Avantasia waren vorerst kein Thema für dich …
Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, jemals mit Avantasia auf die Bühne zu gehen, von daher stimmt die Aussage von vor 17 Jahren schon. Ich habe mir das Projekt auch leichter vorgestellt, als es im Endeffekt war. Auf einmal waren alle Blicke auf mich gerichtet, ich musste den Ton angeben, und das mit gerade mal Anfang 20. Da waren Typen wie Kai Hansen und Michael Kiske von Helloween, Eric Singer von Kiss und man registriert auf einmal, dass man jede Menge Verantwortung übernommen hat, zudem steckte da viel Geld der Plattenfirma drin. Aber ich bin wahnsinnig an diesem ersten Album gereift, sowohl als Mensch als auch als Musiker.
Warum das neuste Album zunächst gar nicht geplant war und wie Tobias seinen Auftritt beim ESC erlebt hat, könnt ihr in unserem aktuellen April-Heft nachlesen!