Lindenberg – Mach dein Ding
D 2019; S: 16.1.; R: Hermine Huntgeburth
Die Musikanten sind auf der Leinwand. Auf Freddie und Elton folgt nun auch unser Udo mit einem Biopic. Udo Lindenberg, 76, verkauft und ist längst zur Marke mit hohem Widererkennungswert geworden. Im Unterschied zum „Hinterm Horizont“-Musical erzählt „Tom Sawyer“-Regisseurin Hermine Huntgeburth von den Jugend-Jahren und ersten musikalischen Gehversuchen. Anno 1973, mit dem ersten Millionenvertrag samt Lindenbergs legendärem „Andrea Doria“-Auftritt endet das Kino-Märchen vom Musiker. Mit Zeitsprüngen vor- und rückwärts wird das Udo-Leben aufgerollt. Der autoritäre Vater, ein arger Trunkenbold. Die verständnisvolle Mutter, stets an seiner Seite. Mit 15 verlässt der Junge das Elternhaus, beginnt eine Ausbildung als Kellner. In Hamburg spielt er als Musiker in Sex-Schuppen, teilt sich mit Kumpel Steffi Stephan ein Zimmer und bekommt immer wieder Jobs als Studiomusiker – unter anderem trommelt er den „Tatort“-Vorspann von Klaus Doldinger. Detlev Buck als großspuriger Plattenboss im vipergrünen Porsche sprüht vor selbstironischer Coolness. Als echte Entdeckung erweist sich der 23jährige Jan Bülow in der Hauptrolle, der enorm leinwandpräsent und eigenständig die Legende spielt: Kein bloßes Nachäffen, kein Abziehbildchen, sondern ein Udo reloaded, mit Ecken und Kanten. Mit Träumen, Schnaps und Selbstzweifeln Bülow, der noch während der Schauspielschule die Hauptrolle des „Hamlet“ in Zürich an Land zieht, macht mit Sicherheit sein Ding! DO
5 Punkte

Little Joe – Glück ist ein Geschäft
AT/D/GB 2019; S: 09.01.; R: Jessica Hausner
Die Gentechnikerin Alice (Emily Beecham) hat eine Blume entwickelt, die glücklich machen soll. Und irgendwie benehmen sich die Menschen in der Nähe der Blumen plötzlich seltsam. Wer hätt‘s gedacht?
Erinnert an ein Remake von „Angriff der Körperfresser“ nur ohne Außerirdische, dafür mit Blumen und das Ganze dann noch als Drama
AB
2 Punkte