Auf unserem Platz 1 des Musikspiegels thront eine Band, die mit Weltklasse-Sänger und -Bassist Glenn Hughes (68) einen echten Rock-Diamanten in petto hat. Mit „The Voice of Rock“ sollte es auf große Tournee gehen und als The Dead Daisies schon so gut wie im Bus saßen mussten alle Tour-Termine gecancelt werden. Stattdessen ging‘s wieder ins Studio, wo unter dem Titel „Holy Ground“ das erste Album mit Glenn entstand.
Für die Aufnahmen führte es Glenn, Doug Aldrich (Git.) David Lowy (Git.) und Deen Castronovo (Dr.) in ein abgelegenes Chateau in Südfrankreich. Doug erinnert sich: „Wir haben gemeinsam gefrühstückt und haben dann angefangen, zu jammen. Dann ist was Lustiges geschehen: Ich habe dort einen Freund getroffen, den ich vor einigen Jahren auf Tour kennengelernt habe. Der wohnt in Marseille und hat mir geschrieben, dass er Geschenke für uns hat. Er hat uns Austern und Champagner aus der Region gebracht. Glenn ist Vegetarier und alle anderen hatten Angst, davon zu kosten, weil sie während der Aufnahmen nicht krank werden wollten. Ich habe davon ungefähr zwei Dutzend gegessen. Niemand hat mir geholfen, ich habe sie alle selber gegessen!“ Dougs Anspieltipp: „No Other“ wegen der „starken Grooves“ und „was Glenn im Gesang daraus gemacht hat“.
Den neuen Sänger und Bassist, bekannt geworden als Mitglied von Deep Purple und Black Country Communion, lernte Doug schon lange vor The Dead Daisies kennen und 2015 haben sie sogar gemeinsam Musik gemacht. „Ich war gerade bei Whitesnake raus und hatte mich seit einem Jahr um meinen Sohn gekümmert und dann rief mich Glenn an und meinte „Lass uns gemeinsam auf Tour gehen“ und das taten wir. Zur gleichen Zeit fragten mich The Dead Daisies an, aber ich konnte nicht, weil ich ja gerade mit Glenn gemeinsame Sachen machte. Und nun sind Glenn und ich beide in der Band – das ist verrückt“.
Als John Corabi (Ges.) und Marco Mendoza (B.) vergangenes Jahr ankündigten, sich ihren Solo-Karrieren zu widmen, kam Doug auf seinen alten Kumpanen zurück, der mittlerweile in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden war. „John und Marco gehören beide weiterhin zur Familie und wer weiß – vielleicht touren wir irgendwann mal wieder alle zusammen. Ich werde mich wahrscheinlich impfen müssen, wenn wir nach Europa reisen wollen. Dass sie anfangen, einen Impfstoff zu entwickeln, ist ein gutes Zeichen. Meine Frau hatte Corona und hat niemanden mit der Krankheit infiziert. Sie kommt aus Köln und und ist eine starke Frau. Sie war 18 Tage nur Zuhause und die Kinder und ich haben uns nicht angesteckt. Sie hat ihren Geruchs- und Geschmackssinn verloren, ansonsten war es wie eine Grippe. Ich habe Streiche mit ihr gespielt, z. B. Zucker in ihren Kaffee getan und sowas. Wir müssen alle aufpassen, uns die Hände waschen, auf unser Immunsystem achten und genug Saft trinken“.
Den gesunden Lebensstil möchte der 56-Jährige vor allem seinen Kindern vorleben. „Ich nehme seit den 80ern keine Drogen mehr. Als Vater muss ich ein gutes Vorbild sein. Ich muss morgens fit sein und Frühstück für meine Tochter machen. Die ist jetzt 4 und wird im Januar 5; sie ist unfassbar lustig. Sie versteht jetzt, wie Alexa funktioniert und macht ständig „Who Let The Dogs Out“ an und tanzt dazu und ich sage „Ruby, hör auf, diesen Song zu spielen, der macht mich fertig“ und dann sagt sie wieder „Alexa, spiel „Who Let The Dogs Out“. Mein Sohn (11) ist eher sportlich orientiert, er spielt Fußball und zockt gerne“.
Die OXMOX Cover-Stars sind schon längst hungrig auf Konzerte und wollen 2021 wieder die Krallen ausfahren. „Wir arbeiten an neuer Musik, auch wenn wir gerade ein Album rausbringen. Und wir werden weiter proben, um bereit zu sein, wenn die Welt es ist und um einer der ersten Bands zu sein, die wieder auftreten“. thedeaddaisies.com