Was haben Johannes Oerding, Madsen und BAP gemeinsam? Sie alle und weitere Künstler sangen für die Compilation „SELIG macht SELIG“ Cover-Songs der Hamburger Band ein. Warum Sänger Jan Plewka die Platte als „riesigen Liebesbeweis“ empfindet, erfahrt ihr im exklusiven OXMOX-Interview!
Wie ist die Produktion in Franz Plasas H.O.M.E.-Studios zustande gekommen?
„Wir waren gerade mit Selig im Studio und Christian hat uns einen Produzenten vorgespielt, mit dem wir vielleicht die Platte machen wollten, hatte keinen Namen dazu gesagt und da dachten wir ‚Das hört sich interessant an‘ und Christian so: Das ist Franz Plasa. Dann haben wir uns zu ihm ins Studio aufgemacht und einen Testballon gestartet. Wir haben uns so wahnsinnig gut verstanden. Da waren auch wieder mystische Momente dabei, die das Selig–Universum auch so prägen und da dachten wir ‚Komm, lass uns weitermachen‘. Wir gehen jetzt ins Studio zu Franz. Ein genialer Freak, der wenig Tageslicht gesehen hat und die ganze Zeit nur im Studio ist“.
Wie war es für dich, gecovert zu werden?
„Das ist, als wenn man mit der Elbfähre losfährt, ´ne andere Elbfähre sieht, anfängt zu winken und die Leute winken zurück. Da fühlt man sich irgendwie lebendig und merkt, man ist da. Ich freue mich da tierisch drüber und von all unseren Künstler-Kumpels ist das ein ganz riesiger Liebesbeweis. Heute kam auch noch eine Version von Ingo Pohlmann: „Bruderlos“: So wahnsinnig schön gesungen mit Hagen am Cello, dass ich echt weinen musste. Für uns ist das ne ganz ganz ganz ganz große Ehre“.
Wie lief die Zusammenarbeit mit den anderen Bands?
„Was ich lustig fand: Ulle [Ulrich Rode], der Gitarrist von BAP, der meinte ‚Können wir nicht mal schnell das Gitarren-Solo aufnehmen?‘. [Selig-Gitarrist]. Also saßen wir da im Studio und Ulle hat gegniedelt, als gäb‘s kein Morgen. Ein mega Gitarrensolo und ein riesen Applaus fürs Take und alle gucken Christian [Selig-Gitarrist] an: „Willst Du da auch nochmal drüber gniedeln?“ und Christian so:‘Ja, will ich auch‘ und er gibt alles – so ein fettes Gitarrenduell! Bisschen so wie die von „Hotel California“. Und Niedecken [BAP-Sänger] und ich gucken uns an und wir so „Öhm ja, da haben uns die Gitarristen wieder mal die Show geklaut. (lacht)“.
Jetzt geht‘s ja weiter mit „Rio die 2.“ …
„Da geht’s um einiges morbider und politischer an den Start, weil die Zeit ja auch gerade sehr extreme. Wir versuchen, wie Bäume die schlechten Energien einzuatmen und ins Positive umzuwandeln. Ich versuche nicht so zu tun, als wäre ich Rio. Das wäre auch anmaßend so zu tun, als wäre man Rio Reiser. Ich habe seine Lieder und Argumente übernommen und singe sie als Jan Plewka. Alle sollten Rio-Lieder singen – tagtäglich. Sowieso sollten alle mehr singen. Ich glaube, hätten die Menschen nicht das Reden erfunden, dann würden die Menschen singen“.
selig.org
(Foto Beitragsbild: © Mathias_Bothor)