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Ringo Starr’s Big Birthday Show!

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Die gute Seele der Beatles wurde am 07. Juli 80 Jahre. Er begann als Botenjunge und stieg zum berühmtesten Schlagzeuger der Musikgeschichte auf: Ringo Starr.

Waren die Beatles die erste Boygroup der Pop-Geschichte? John Lennon verkörperte den Intellektuellen, Paul McCartney den hübschen Sunnyboy und George Harrison den Sensiblen. Für Ringo Starr hatte Beatles-Manager Brian Epstein die Rolle des Witzbolds vorgesehen. Sein Image als Clown pflegte er mit selbstkomponierten Songs wie „Don’t Pass Me By“ und „Octopus’s Garden“, die an Kinderlieder erinnern. Seine Fans schwören Stein und Bein, ohne Ringo hätte es den berühmten Beatles-Humor nie gegeben. Die Gesangsstimme des Arbeiterkindes aus Liverpool sei zwar schwach, dafür aber voller Inbrunst und Charisma. Sein schwer imitierbares Schlagzeugspiel ist wegweisend, songdienlich – und hat den Sound der Beatles maßgeblich geprägt. Auch heute noch lassen sich Heerscharen von Nachwuchs-Drummern von Starr beeinflussen.

John Lennons Witwe Yoko Ono nannte ihn sogar „den einflussreichsten Beatle“, als der Schlagzeuger und Sänger 2015 in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde. Die Laudatio hielt kein Geringerer als Paul McCartney: „Wir luden diesen Kerl ein, mit dem wir noch nie gespielt hatten. An den Augenblick, als er anfing zu trommeln, erinnere ich mich noch sehr gut. Es war zu Ray Charles‘ ‚What’d I Say‘. Die meisten Schlagzeuger von damals haben diesen schwierigen Part nicht hingekriegt, aber für Ringo war das kein Problem“. Es war einer dieser magischen Momente, die das Leben verändern können. Paul schaute John an und John blickte zu George. Ihr Gesichtsausdruck sagte: Was ist das? „Ab diesem Moment waren wir wirklich die Beatles“.

Der ehemalige Botenjunge, Schreiner und Barkeeper Richard Starkey alias Ringo Starr verdingte sich später als Filmschauspieler, Geschäftsmann, hoch bezahlter Talkshow-Gast und natürlich als Musiker. 38 eigene Alben hat der Beat-Pionier seit 1970 aufgenommen, oftmals unterstützt von Lennon, McCartney und Harrison, denen er stets freundschaftlich verbunden war. Nicht alle sind gleich gut gelungen. Eine Zeit lang schien sich Starr nur noch für die Erfüllung seiner Verträge und nicht für die Musik an sich zu interessieren.

Seit einigen Jahren sind die Kritiker dem ebenso cleveren wie tragikomischen Künstler wieder wohl gesonnen. Das hat auch einen Grund: Der ewige Faxenmacher scheint endlich erwachsen geworden zu sein. So ist der schlichte, direkte und frische Beat von frühen Alben wie „Goodnight Vienna“ (1974) oder „Ringo’s Rotogravure“ (1976) mittlerweile ausgefeilten Rock- und Popklängen gewichen. Der Sänger „obskurer Lieder“ (Ringo Starr) hat sich zu einem veritablen Songschreiber und Produzenten gemausert. Die Stücke auf seinem aktuellen Album „What’s My Name“ (2019) schrieb er gemeinsam mit Steve Lukather (Toto), Dave Stewart (Eurythmics) und Joe Walsh (The Eagles), zu drei Titeln hat Paul McCartney Bass und Hintergrundgesang beigesteuert. Das Demoband ihres 1992 gemeinsam geschriebenen Songs „Angel In Disguise“ wurde gerade für rund 9000 Euro versteigert. Voriges Jahr spielten die beiden Ex-Beatles im Dodgers-Stadium in Los Angeles gemeinsam die Songs „St. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ und „Helter Skelter“.

Da drängt sich die Frage auf, was Ringo Starr von der aktuellen Beatlemania hält? „Ich sammle keine Erinnerungsstücke“, gibt er lapidar zu Protokoll. „Ich wünschte aber, ich hätte all diese Dinge behalten. Damals konnte niemand ahnen, dass Beatles-Memorabilia einmal richtig wertvoll sein würden. Viele Sachen sind durch meine eigene Unachtsamkeit verloren gegangen. Ich glaube, nur Paul hat alles aufgehoben, was mit den Beatles zu tun hat.“

Über die Beatles spricht der vitale Senior, der sich seit 2018 Sir Ringo nennen darf, eigentlich nicht mehr so gerne. Er hat auch nicht vor, jemals seine Memoiren zu schreiben. Denn er glaubt, dass dann alle von ihm erwarten würden, dass er schmutzige Wäsche wasche. Dem Rolling Stone erzählte er, es sei einzig Paul McCartney zu verdanken, dass die Beatles immerhin zwölf Alben aufgenommen haben. „John und ich lebten in den 60ern nicht weit voneinander entfernt und wir hingen viel zusammen ab, wobei wir sehr faul und träge sein konnten. Hätte Paul nicht ständig angerufen und gedrängt: ‚Leute, es ist Zeit, wieder ins Studio zu gehen‘, gäbe es heute viel weniger Platten von den Beatles“.

Der Fab-Four-Experte Simon Wells aus London hält Ringo für den wichtigsten Beatle: „In meiner Vorstellung sind die Beatles vier Teile einer einzigen Person, die von Ringo zusammenhalten wurde. Wären die Beatles vier brillante kreative Personen wie John und Paul gewesen, hätte diese Band nicht funktioniert. Sie brauchten einen, der sie erdet wie einen Anker. Als Schlagzeuger wurde Starr lange unterschätzt, aber inzwischen sind sich sämtliche Experten darüber einig, dass er für die Beatles der beste Drummer war, den sie kriegen konnten.

Nun wird der geniale Clown 80. Das grenzt an ein Wunder, denn dass aus ihm einmal der berühmteste Schlagzeuger der Welt werden würde, war bei seiner Geburt alles andere als absehbar. Seit seiner Kindheit leidet Ringo nämlich unter einer Vielzahl von Allergien. Als Steppke hatte er Tuberkulose, eine Bauchfell- und eine Brustfellentzündung. Vielleicht rührt ja daher sein trauriger Dackelblick. Er wurde sogar so krank, dass die Ärzte seine allein erziehende Mutter auf das Schlimmste vorbereiteten. Im Kinderkrankenhaus in Liverpool, wo er Jahre verbringen musste, gab es eine Schwester, die ihm verschiedene Musikinstrumente ins Zimmer stellte. Ringo sagte sofort: „Gib mir das Schlagzeug!“ Später, nach seiner Zeit mit den Beatles, wurde er alkoholsüchtig und gemeinsam mit seiner Frau Barbara Bach ließ er keine Party zwischen Los Angeles, London und Monte Carlo aus. Manchmal wachte er morgens auf und wunderte sich, warum die Vögel so laut husteten. Insider sagen, Ringo hatte eine Verletzlichkeit, die den anderen Beatles fehlte.

Seit 30 Jahren ist er inzwischen trocken – und dünn wie ein Hering, weil er sich ausschließlich von Obst und Gemüse ernährt. Der Mann, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit seinen Zeige- und Mittelfinger zum Friedenszeichen reckt, postete kürzlich: „Wie mein Bruder Paul sagte, standen die Beatles schon immer für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit, und seitdem habe ich nie aufgehört, mich für Frieden und Liebe einzusetzen.

Olaf Neumann

ringostarr.com

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