Unsere Neuentdeckung diesen Monat kommt aus Kanada und wird „Broken Love” ausgesprochen. Die Songs des gleichnamigen Albums halten, was der Bandname verspricht und handeln größtenteils von missglückter Liebe und Verlust. Sänger und Gitarrist Justin Benlolo (21) setzt in diesem Debüt auf Rock mit markanten Gitarren-Riffs und beweist eine unfassbare Kontrolle über seine Stimme. (Spinefarm Records)
Wenn wir uns in der Musikredaktion monatlich durch den Jungle aus (teilweise!) akustischen Körperverletzungen schlagen, freuen wir uns umso mehr, zwischendurch auf kleine Goldgruben zu stoßen. So war es, als wir BRKN Love entdeckten, eine Rock-Newcomer-Band aus Kanada. Justin Benlolo (Ges., Git.), Kyle Duke (Git.), Russell Holzman (Dr.) und Nick Katz (B.) sind gerade noch am Anfang ihrer musikalischen Laufbahn und ihr gleichnamiges Debüt hat es bei uns im Februar-Musikspiegel immerhin auf Platz 2 zwischen Ozzy und Cream geschafft. OXMOX erfährt im Interview mit dem 21-jährigen Frontmann Justin, welche Erfahrungen er mit Cannabis-Öl machen musste, warum ihm auf Tour mal eine Knarre an den Kopf gehalten wurde und welches seine Nummer 1 Platte aller Zeiten ist.
Welchen Song eures Albums magst du am liebsten?
Mein Lieblingslied ist „Flies In The Honey“. Hauptsächlich wegen der Spannung, die sich darin aufbaut und am Ende diese Befreiung auslöst, wenn alles eine Minute lang durchdreht. Der Song handelt von der Drogen-Epidemie und ist der einzige, der nicht von mir handelt. Wenn man uns live erlebt, wird er zu einem anderen Biest.
Deine beste und schlimmste Show?
Ich glaube meine beste Show war, als wir mit Highly Suspect in Buffalo gespielt haben. In der Nacht herrschte eine gute Atmosphäre und das Publikum hat toll mitgemacht. Es war auch eine eher große Menge. Wir hatten vor dem Gig einen Monat nicht gespielt und all die Sterne schienen gut zu stehen für eine coole Rock Show.
Mein persönlich schlimmster Ging jemals war in Joplin/ Missouri. Ich hatte aus Versehen zu viele Tropfen von Kyles Cannabis-Öl genommen und fühlte mich danach ziemlich stoned – damit hatte ich nicht gerechnet. Ich bin wirklich kein Kiffer. Ich rauche nichts, aber das habe ich früher in der High School, also war es ein wirklich seltsames Gefühl. Auf dem Weg zum Konzert hatte ich eine richtige Panik-Attacke und musste mich meinem bevorstehendem Schicksal stellen. Zu allem Übel ist auch noch unser Tour Manager krank geworden und der Manager der Headliner-Band hat sich das Fußgelenk verdreht. Es war wirklich eine desaströse Nacht.
Die verrückteste Tour-Story?
Im September haben wir mit Pop Evil in Fargo/ North Dakota gespielt. Nach der Show haben die Band und ich uns neben dem Venue ein Motorrad angeguckt, das einem Bekannten gehörte. Wir haben ein paar Fotos gemacht, so wie das jede Rockband macht. Bald ist der Rest der Band reingegangen und ich war draußen mit Dave, dem das Motorrad gehörte. Wir saßen da und redeten und auf einmal sehe ich einen Schatten, der sich aus den Büschen bewegte. Da kam ein Mann auf mich zu und richtete eine Pistole auf mich ohne etwas zu sagen. In dem Moment war ich wie eingefroren. Es handelte sich um einen Beamten, der nach einem bewaffneten Zivilisten suchte, welcher der Polizei zehn Minuten vorher entwischt war. Es stellte sich heraus, dass er nach einem Mann suchte, der zuvor ins Venue gelaufen war. Der Cop ist ins Gebäude gerannt und fand heraus, dass er aus dem Hinterausgang gelaufen sein muss. Ich glaube, sie haben ihn im Laufe des Abends gefasst.
Dein Lieblingsalbum?
Unmöglich, das zu beantworten. Ich höre am meisten „Superunknown“ von Soundgarden. Es hat diese perfekte Balance zwischen Härte und Melodie sowie Klarheit und Dreck. Die Texte sind fantastisch. Die Musik klingt sehr besonders, hauptsächlich Kim Thayil’s unkonventionellem Gitarren-Spiel geschuldet. Es ist ungeschlagen. Solche Alben werden heutzutage nicht mehr aufgenommen. Das ist deren Ding und niemand sonst klingt so.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Im März steht unsere Kanada-Tour mit Royal Tusk an. Wir würden sehr gerne auch nach Europa kommen, ich bin noch nie nach Übersee gereist, also wenn ich durch meine Band die Möglichkeit dazu bekommen würde, wäre ich sehr glücklich.
(Photo Credit: “BRKN LOVE Spinefarm Records”)
(Foto Beitragsbild: Credit: BRKN LOVE Spinefarm-Records)