Die Geschichte der diesjährigen HAMBURG-BANDCONTEST Gewinner beige begann vor zwölf Jahren, im Sommer 2002, mit einer Kleinanzeige im OXMOX …
Damals zog Mandi (34) nach Hamburg und kaufte sich, um sich besser orientieren zu können und vor allem aufgrund der umfangreichen Kleinanzeigen-Rubrik, regelmäßig unser Stadtmagazin. Da sie schon ihr ganzes Leben Musik macht, war nun die Zeit gekommen, sich auf die Suche nach einer Band zu machen.
Nach ein paar Wochen hatte sie sich überwunden auf die Anzeige „Cover X sucht schrägen Shouter“ zu reagieren und rief bei Motte (48) an. Obwohl die Truppe eigentlich einen Sänger suchte, wurde Mandi eingeladen, konnte sich direkt beweisen und war nun Teil der Band Cover X. Zusammen traten sie mit Songs wie „Everything Counts“ von Depeche Mode , „Crazy“ von Seal, oder auch „Gimme Gimme Gimme“ von ABBA auf.
Als sich Motte und Mandi ineinander verliebten, wurde die Musik erst einmal auf Eis gelegt, da das Paar sich voll ihrem Liebesglück widmen wollte – und das war kein Fehler, denn auch noch heute sind die zwei glücklich verheiratet! Nach einiger Zeit fing das frische Ehepaar an, die Musik zu vermissen und Cover X wurde wieder zum Leben erweckt. Allerdings mit Mandi als Frontsängerin statt Backround-Sängerin. Die Texte sollten auf ihre Stimme geschrieben werden. Diese Idee kam bei den Bandmitgliedern nicht gut an. Sie stiegen aus…
Dann war „Cover X“ Geschichte und Beige steckte in den Kinderschuhen?
Mandi: Wir haben gecampt und im Vorzelt ein bisschen Musik gemacht. Motte hat auf der Gitarre gespielt und ich hab dazu gesungen. Dann kam ein Freund rein und hat gesagt, dass wir diesen Song unbedingt aufnehmen müssen! Es gab eigentlich nichts, was dagegen sprach. Also haben wir ein paar Songs aufgenommen und abgemacht, mit diesen Songs auf dem Geburtstag des Freundes auftreten. Das hat da so großen Anklang gefunden, wir dachten, wir können weitermachen. So hat sich dann alles zusammengefügt: Der damalige Keyboarder und Drummerkamen und sagten, dass sie mit einsteigen wollen.
Kanntet ihr den Keyboarder und den Drummer schon von früher?
Motte: Das waren Mitglieder meiner alten Band Sisyphus. Die habe ich kontaktiert, ob sie Bock hätten bei dem Auftritt auf dem Geburtstag mitzumachen. Die Jungs haben ihre Bandmitglieder mitgebracht, sodass wir noch einen Gitarristen und einen Bassisten hatten.
Das Geburtstagskonzert fand damals, 2006, vor reichlich Leuten im Brakula statt. Zu diesem Zeitpunkt hatte unsere Band noch nicht einmal einen Namen. Das war unser erster, leiser Startpunkt.
Wieso heißt eure Band „Beige“?
Mandi: Motte und ich waren bei einem Theaterstück von unserem damaligem Drummer. Und in diesem Stück ging es um eine Band, die in einem Bunker geprobt hat – so wie wir. Wir sahen eine kleine Verbindung. Der Trommler dieser Gruppe hat sich in die Sängerin verliebt und so hat die Truppe versucht die beiden zu verkuppeln, indem sie die beiden über Nacht in den Bunker einschlossen. Am nächsten Tag ist der Drummer zu seiner Familie und hat gesagt „Ich habe jetzt eine Freundin, aber macht euch keine Sorgen, denn sie ist anders. Sie ist beige.“ Also dunkelhäutig. Und das fand ich so niedlich, dass ich dachte, dass wir unsere Band auch „beige“ nennen müssen. Wir sind auch anders!
Motte: Aber da wir noch keine eigene Band hatten, sondern nur unsere Begleitband, nannten wir das Ganze erst einmal „Beige Projekt“.
Wie kam es zur heutigen Besetzung?
Mandi: Es gab sehr viele Wechsel. Wir haben immer gesagt, dass wir nicht aufgeben werden, solang wir noch die Kraft und die Muße haben, wird es immer weiter gehen.
Motte: Meistens war so eine Auswechslung auch zum Vorteil der Band. Was schade ist, dass wir uns solang daran aufhalten mussten immer wieder neue Musiker einzuarbeiten. Wir existieren schon seit 2006, einige starten nach zwei Jahren durch und bei uns dauert es etwas länger. Zum Glück hat sich das ganze immer zum Positiven gesteigert. Das einzige, was geblieben ist, sind wir und unser Bassist Tom, der schon seit mittlerweile zwei Jahren hier ist.
Wie sieht es mit eurem nächsten Album aus?
Motte: Unsere erste und einzige Single-Auskopplung ist schon mit „Dein Kleid“ erschien und momentan arbeiten wir im Jangland-Studio, wo wir auch „Mehr geht nicht“ produziert haben, an unserem vierten Album. Die ersten sechs Songs der CD sind auch schon grob im Kasten, sodass die neue Platte ca. im Frühjahr 2015 erscheinen soll!
Wie seid ihr auf den OXMOX HAMBURG-BANDCONTEST gekommen?
Mandi: Wir haben den Bewerbungsaufruf in der OXMOX gesehen und haben uns direkt gedacht, dass wir uns da bewerben müssen, weil wir uns auch über OXMOX kennen gelernt haben. 2010 waren wir das erste Mal ohne jegliche Erwartungen da. Besonders cool fanden wir, dass wir uns auch die anderen Auftritte angucken konnten. Das Jahr darauf wurden wir gefragt, ob wir nicht vorbei kommen wollen, um uns wieder den Bandcontest anzuschauen
Motte: In dieser Zeit hat sich auch eine richtige Liebesbeziehung zwischen uns und OXMOX ergeben. (lacht)
Man kann da ja auch Bands oder Leute kennenlernen, wo der Kontakt über Jahre hält. Deshalb geht man da auch hin. Insgesamt war dieses Jahr unter den Bands ja auch ‘ne richtig entspannte Stimmung!
Habt ihr eine besondere Fan-Geschichte oder einen ganz besonderes Fan?
Mandi: Wir haben viele besondere Fans! Oft hören wir, dass wir so normal sind und nicht nur die Musiker auf der Bühne. Sie haben die Möglichkeit uns kennen zu lernen, schreiben uns E-Mails, besuchen uns und wollen in den Arm genommen werden. Ich habe mir angeeignet nach Konzerten immer etwas zu verschenken, wie zum Beispiel meine Haarreifen.
Motte: Es treffen sich Leute immer zu unseren Konzerten. Die sehen sich im ganzen Jahr nie, aber zu unserem Konzert kommen sie immer zusammen. Es gibt auch viele Fans, die seit der ersten Stunde dabei sind und von da an elektrisiert hinter uns her rennen. (lacht)
Mandi: Es ist musikalisch für jeden was dabei. Beim Contest waren wir eher die lustige Band aber wir können auch ernste Themen ansprechen, sodass sich einige verstanden fühlen und jemanden haben mit dem sie sich identifizieren können.
Wir sind sicher, dass man noch viel von Beige hören wird, und wünschen Mandi, Motte, Tom & Dirk auf ihrem Weg alles Gute!