Liebe Leser,
wie wir nun sehen können, waren wir mit unseren Beiträgen zum Thema „50 Jahre Woodstock“ nicht die Einzigen – allerdings wohl die Ersten, was ja auch schön ist 🙂
Und nach allen Jubiläums-Rückblicken bis zur Hippie-Zeit soll diese vorliegende OXMOX-Ausgabe wieder etwas rocklastig sein: Wunderschöne Wacken-Review-Fotos (ab S. 26) mit ganz viiiiel Schwarz, aktuellen Interviews mit Alice Cooper (S. 14), Slipknot (s. 76), Alter Bridge (S. 12) und und und Letzte Woche haben wir ein wenig gefeiert: 500 OXMOX Produktionen liegen hinter uns. Das soll auch erstmal jemand nachmachen. Und die nächsten 500 sind direkt in Arbeit. Dazu kommt dann in Kürze unser Umzug in die schönen, neuen, großen Räume an der Sievekingsallee/Ecke Schulenbeksweg 1. Wir wünschen viel Spaß weiterhin mit Hamburgs ultimativem Event-Kalender (von S. 40 – 65)
Rund 10 Millionen Dokumente veröffentlichte Wikileaks bisher, alle Daten erwiesen sich als wahr. Es kann nur niedrigste Rachsucht sein, wenn kriegsverbrecherische Politiker dafür den Wikileaks-Gründer
Julian Assange verfolgen. Mittlerweile ist er für den Friedensnobelpreis nominiert, und selbst die UNO fordert seine Freilassung.
Was mit billigen „Honeytrap“-Verleumdungen einer mutmaßlichen CIA-Agentin begann, gipfelt nun in Bildern wie der mittlerweile isolationskranke Journalist Julian Assange von Schlägertypen aus der ecuadorianischen Botschaft in London gezerrt und in eine britische Isolationszelle gebracht wird. Er muss die Augen zusammenkneifen, weil er zum ersten Mal seit sieben Jahren das Tageslicht sieht.
Dass dieses Verbrechen im Herzen von London, im Heimatland der Magna Charta, stattfand, sollte alle beschämen und erzürnen, die eine „demokratische“ Gesellschaft wünschen. Assange ist ein politischer Gefangener unter dem Schutz des Völkerrechts, dem nach einem auch von Großbritannien unterzeichneten verbindlichen Abkommen Asyl gewährt wurde. Die Vereinten Nationen haben dies auch in der Erklärung ihrer Arbeitsgruppe gegen willkürliche Festnahme deutlich gemacht.
„Man stelle sich nur vor, es wäre Tony Blair, der aus seinem millionenschweren, georgianisch geprägten Domizil am Connaught Square in London gezerrt, in Handschellen gelegt und direkt an den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag überstellt würde. Nach dem völkerrechtlichen Maßstab, der aus den Nürnberger Prozessen hervorging, ist Tony Blair im Wesentlichen für den Tod von einer Million Irakern verantwortlich, Assanges Verbrechen heißt Journalismus: die Räuber zur Rechenschaft ziehen, ihre Lügen entlarven und Menschen auf der Ganzen Welt durch die Aufdeckung der Wahrheit stärken.“ (John Pilger) Schrecklichste Kriegsverbrecher laufen herum, dem Journalisten Julian Assange drohen Folter und Ermordung. Und (fast) die gesamte Politik- und Medienlandschaft ist zu feige, sich für ihn einzusetzen. Eine betäubende intellektuelle Leere tut sich da auf. Sie darf das Recht auf Informationsfreiheit nicht weiter verdrängen.
Freiheit für Julian Assange und Chelsea Manning! Beste Grüße
Euer Klaus M. Schulz