Abiturienten abgezockt!
Die Eventagentur „Easy Abi“ wirbt damit, die Organisation des Abiballs inklusive Musik, Essen und Unterhaltungsprogramm, sowie Buchung von Abschlussfahrten in Ausland zu übernehmen.
Dabei sollen die Schüler bis zu 550 sparen.
Das Geld sollte im Voraus überwiesen und an die Hotels und Reiseveranstalter weitergeleitet werden.
Doch das passierte nicht und auch die Veranstaltungen wurden nicht organisiert.
Um die Schüler im Glauben zu lassen, das alles in Ordnung sei, wurden trotzdem Eintrittskarten verschickt.
Insgesamt sind über 40 Schulen auf die Betrüger reingefallen, darunter auch das Gymnasium Farmsen, das Gymnasium Dörpsweg und die Handelsschule Lämmermarkt aus Hamburg.
Die Schüler des Gymnasiums Farmsen verloren 18.000€, beim Gymnasium Dörpsweg waren es 15.000€.
Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Betruges, laut Landeskriminalamt liegt der Schaden bei mehreren Hunderttausend Euro.
Am 16.06. gab es in den Berliner Büros und fünf Wohnungen, darunter eine in Ahrensburg, eine Razzia.
Auf Privat- und Geschäftskonten wurden 360.000€ sichergestellt, außerdem zahlreiche Akten und Computer.
Der Mann, dessen Wohnung in Ahrensburg durchsucht wurde, gilt bisher nicht als Verdächtiger sondern als Zeuge.
Geschäftsführer David H. aus Berlin betonte auf Facebook, er habe die Firma im Mai verkauft und wäscht so seine Hände in Unschuld.
Andre H., an den die Hamburger Schüler geraten waren, ist mit seiner Firma „Weitsicht“ Subunternehmer bei „Easy Abi“.
Er war vor einigen Jahren schon im Gefängnis, weil er als Vorstand der HSV Supporters 20.000€ veruntreut hatte.
Marcel L., der den Großteil der Anteile besessen hatte, war zuvor schon wegen Betrugsvorwürfen von seinem früheren Arbeitgeber entlassen worden.
Marcel L. und David H. haben die Firma am 3. Mai verkauft, die neuen Besitzer Karl Heinz R. und Rainer S. sind beim LKA ebenfalls wegen Betruges bekannt.
Die Verkaufssumme lag laut Rainer bei 400.000€ von denen schon 360.000€ überwiesen wurden, das geschah genau zu dem Zeitpunkt, als alle Gelder der Abiturienten vorlagen.
2010 soll die Hamburger Firma, deren Name sich schon mehrfach änderte, auch die Messe Schnelsen betrogen haben.
Viele Betroffene werden vom Berliner Rechtsanwalt Karun Dutta vertreten, er rät allen Betroffenen Anzeige zu erstatten.
Die Polizei ist sich sicher, dass ein Verantwortlicher ermittelt werden kann.
Ob die Schüler ihr Geld zurückbekommen bleibt jedoch unklar.
Die Schüler des Gymnasiums Farmsen wollen sich den Abi-Ball nicht versauen lassen und sammeln jetzt Spenden.
Das Gymnasium Dörpsweg hat ihren Abiball trotzdem stattfinden lassen.
Ein anonymer Spender und ein Anwalt spendeten je 9 Karten, für Schüler die sich die neuen Karten nicht leisten konnten.