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Hamburger Glücksspiel-Szene schrumpft – und die Online-Branche profitiert

Der Kiez steht sinnbildlich für das volle Leben und all die kleinen Alltagssünden, die nicht unwesentlich zu Hamburgs eigenem Charakter beigetragen haben. Vor allem natürlich das Glücksspiel – doch wie in so vielen anderen Regionen Deutschlands, befindet sich das traditionelle Gewerbe auch in der Hansestadt auf dem Rückzug. Spielfreunde wenden sich deswegen verstärkt dem Internet zu.

Casinos und Bebauungspläne nicht vereinbar

Um ein Casino in Hamburg zu finden, muss man zumindest etwas länger suchen als noch vor zehn Jahren. Umgekehrt ist es kaum möglich, das Online-Angebot zu übersehen. Nicht zuletzt durch die vielen Partnerprogramme und deren Anreize, etwa der Bonus Code bei ComeOn, verbuchen Internet-Spielhäuser weiterhin starken Zulauf. Die Verhältnisse kehren sich also um, und das liegt nicht zuletzt an der Bundes- und Kommunalpolitik: So wurde im Sommer 2014 bekannt, dass der Bezirk Altona im Zuge neuer Bebauungspläne verstärkt gegen Glücksspiel- und Freudenhäuser vorgehen will. Beide Bereiche werden pauschal als Vergnügungsstätten definiert, sodass jegliche Änderungen beide Branchen (die in gewissem Maße zusammenhängen) betreffen.

Neueröffnungen ausgeschlossen

Im Fall Altona soll die Nutzung zumindest teilgewerblich weiterhin möglich sein. Weiterem Branchenwachstum wird allerdings der Riegel vorgeschoben, indem die Neuanmeldung von Vergnügungsstätten kategorisch verboten wird. Dasselbe gilt übrigens auch für Internet-Cafés: Computer sind nämlich als Spielgeräte definiert, ein Internet-Café ist deswegen ebenfalls eine Vergnügungsstätte. Aus Sicht der lokalen Casino-Betreiber entbehrt diese Entwicklung nicht einer gewissen Ironie. Schließlich hat der Online-Markt ohnehin schon für Umsatzeinbußen gesorgt; das Casino im bayerischen Bad Wiessee ist ein weiteres Beispiel. Künftig haben die verbliebenen Casino-Fans jedoch nicht einmal mehr die Wahl zwischen realem und virtuellem Glücksspielhaus. Die Entscheidung wird Gambling-Freunden von der Politik ganz einfach abgenommen – und die Bedeutung des Internets wächst weiter.

Klassischer Handel könnte profitieren

Wie in allen Bereichen des modernen Handels, bedeuten Verlierer auf der einen Seite Gewinner auf der anderen. Regulierungen wie in Hamburg dürften dem ohnehin schon strauchelnden Gewerbe schon bald den Todesstoß versetzen, gleichzeitig boomt das Online-Glücksspiel mehr als je zuvor. Die Gründe dafür sind seit Jahren bekannt: Die Online-Welt ist bequem, da sie vom heimischen PC aus erreichbar ist, und gerade im Glücksspiel ist auch die Anonymität mehr als eine kleine Annehmlichkeit. Gleichzeitig soll der Schwund realer Casinos jedoch auch den stationären Handel fördern. Die Erklärung dazu: Gut laufende Spielhallen verbuchen in der Regel große Gewinne, dank derer sie hohe Mieten zahlen können. Einzelhändler können das nicht – die Casinos sind für viele Geschäfte folglich eine unüberwindbare Konkurrenz, wenn es um Gewerbeimmobilien in guten Lagen geht. Geht es nach der Stadt Hamburg, werden sich diese Verhältnisse bald ändern.

Bild: © istock.com/urbancow

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