Der deutsche Immobilienmarkt scheint sich 2015 leicht zu entspannen. Die Teuerungsrate in Hamburg wird auf etwa 1,5 Prozent prognostiziert. Gut für Wohnungssuchende also, die in den letzten Jahren stark unter der Preisspirale leiden mussten. Ob diese positive Nachricht allerdings auch für Käufer gilt, bleibt abzuwarten.
Wichtig: den richtigen Kaufpreis finden
Genau wie in anderen deutschen Großstädten sind die Kaufpreise in Hamburg seit 2010 stark gestiegen. 2014 zahlten Käufer im Schnitt deutlich über 2.000 Euro pro Quadratmeter – 2011 waren es lediglich 1.700 Euro. Eine möglichst genaue Wertermittlung ist vor dem Kauf deswegen absolute Pflicht. Wer den Verkehrswert einer Immobilie ermitteln möchte, der kann das auf verschiedene Weisen tun. Unter den richtigen Bedingungen gilt das Vergleichswertverfahren als sehr realitätsnah, da es ähnliche, vor Kurzem verkaufte Immobilien zum Vergleich heranzieht. Selbstnutzer arbeiten dagegen mit dem Sachwertverfahren. Dort werden Grundstück und Gebäude hinsichtlich ihrer Herstellungskosten bewertet, auch die Wiederbeschaffungskosten spielen eine Rolle. Im Detail fließen auch beim Sachwertverfahren Vergleichswerte ein, etwa bei der Grundstücksbewertung. Käufer sollten sich deswegen von Anfang an im Klaren darüber sein, zu welchem Zweck sie die Immobilie erwerben möchten, da es Einfluss auf die Wertermittlung hat.
Anders sieht es auf dem Mietermarkt aus. Die erwarteten 1,5 Prozent Teuerung sind nur ein Durchschnittswert. Es kommt also stark darauf an, in welchem Stadtteil man sucht. Besonders die Studenten galten bislang als die großen Verlierer der Immobilienpreisentwicklung: Beliebte Viertel wie Eimsbüttel folgen der Nachfrage mit stark steigenden Preisen; nicht ohne Grund müssen Hamburger Studenten statistisch gesehen am meisten für ihre Miete arbeiten, was der Hansestadt den Ruf als teuerste Studentenstadt beschert hat.
Das heißt jedoch nicht, dass Hamburg auch absolut gesehen das teuerste Pflaster Deutschlands ist. Diese Position hat nach wie vor München inne. Sowohl die Mieten als auch die Eigentumspreise liegen dort deutlich über den nächstplatzierten Städten; ein Status, an dem sich so schnell nichts ändern wird. Dem entgegen steht der Erschwinglichkeitsindex, der Wohnkosten und Einkommen in Relation setzt. Dort liegt München hinter Freiburg auf Platz 2. Hamburg kommt in den Top 5 gar nicht vor, liegt aber immerhin auch nicht am Ende der Liste.
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