In seinem zweiten Programm nimmt Özcan Cosar die Zuschauer mit auf die Reise der beruflichen Selbstfindung eines jungen Mannes zwischen zwei Kulturen, der vor den alles entscheidenden Fragen steht: Wo warten Karriere-Chancen, wenn man mit einer Extraportion Talenten und Interessen gesegnet ist, aber mitten im „hab-noch-nicht-alles-ausprobiert-Modus“ steckt? Was tun, wenn der Vater auf Familienrettung durch eine Bankerlaufbahn des Sohnes hofft? Oder die Kumpels dem in der Kneipe jobbenden Deutsch-Türken knallhart vor Augen führen: „Was, Du wärst damit
zufrieden Dein Leben lang Tabletts zur tragen?“ Auf welchen Zug springt man da auf? Wie kriegt man die Kurve? Özcan hat sich immer wieder „voll verändert“, denkt laut darüber nach und erzählt von seinem bisherigen beruflichen Werdegang: Vom gewitzten Barkeeper über die bodenständige Zahnarzthelferin, dem coolen DJ, ambitionierten Sportlehrer und begnadet guten Breakdancer bis hin zum inzwischen mehrfach preisgekrönten Comedian! Sein biografisches Crossover setzt Özcan Cosar – geboren am Bosporus, aufgewachsen am Neckar, ausgebüxt aus mindestens vier Berufen – facettenreich und umwerfend witzig in Szene: Mit pointiert erzählten Geschichten über seine Mehrgleisigkeit und Wandlungsfähigkeit, mit Kostproben seines Schauspieltalents, mit akrobatischem Können, bitterbösem Sprachwitz und sehr viel Charme! Dabei beherrscht er die Kunst, blitzschnell die Rollen zu wechseln, stellt die deutsche und türkische Kultur liebevoll gegenüber, spricht mal astreines Schwäbisch, mal Multikulti-Slang, authentisch garniert mit „Wallah“, „ey Alter“ oder „Moruk“. Er karikiert Yogafiguren und erfindet eine eigene, er wirft nonchalant mit Fachbegriffen aus der Sportmedizin um sich bis ihn der Doktor prellt. Er verballhornt den Akupunktur-Guru, der aus den Worten „Entspannen Sie!“ eine Kampfansage macht. Doch damit nicht genug! Ein absolut sehenswertes Highlight ist Özcan Cosars Performance zur Filmmusik „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Voller Poesie und Komik zugleich mixt er darin Stilelemente des
klassischen Balletts mit pantomimischen und Breakdance-Einlagen. Praktizierte Toleranz auf dem Parkett!