Ab dem 23.06.2017 wird der Filmklassiker von Ernst Lubitsch im
Anna-Siemsen-Hörsaal der Universität Hamburg ganz neu in Szene gesetzt werden.
Ein Stück mit Geschichte, im wahrsten Wortsinn. Denn es bringt den 1942 von Ernst Lubitsch
gedrehten Film Sein oder Nichtsein auf die Bühne der Universität Hamburg: Im Warschauer
Polski-Theater erlebt das Ensemble den „ganz normalen Wahnsinn“ des Theaters. Es gibt
Techtel-Mechtel, Karriereträume und jede Menge Starallüren in der Welt um die beiden ersten
Schauspieler, Josef und Maria Tura. Die Situation ändert sich grundlegend, als der
Nationalsozialismus um 1939 auch für das Ensemble spürbar wird: Das Polski-Theater darf seine
Nazi-Persiflage „Gestapo“ nicht aufführen und zeigt stattdessen „Hamlet“. Nach dem Einmarsch
der Nazis in Polen wird das Theater komplett geschlossen.
Inmitten der Strapazen des Krieges trifft ein dem weiblichen Star nicht unbekannter polnischer
Flieger im Theater ein. Und er hat eine Mission: Eine Liste mit Namen aus der polnischen
Untergrundbewegung ist im Begriff, von einem polnischen Spion an die Nazis ausgeliefert zu
werden. Das muss verhindert werden! Nur wie? – Natürlich mit Theater! Das Ensemble nimmt
sich vor, gemeinsam den Nazis die Liste abzujagen: mit Schauspielerei, Maskerade und jeder
Menge hintersinniger Trickserei. Wie genau, das sehen Sie Ende Juni / Anfang Juli im Anna-
Siemsen-Hörsaal der Universität Hamburg.
Bei dieser eigentlich schweren Kost ist Sein oder Nichtsein jedoch eine Komödie, die mit viel
Witz, viel Köpfchen und federleichten Dialogen ein Thema verarbeitet, das grausamer kaum
sein kann: Krieg und Unterdrückung. Julian Gebhard, Regisseur des Projekts, erklärt das so:
„Comedy kommt immer aus Drama und Drama kommt aus Leiden. Und es ist ein unglaubliches
Leiden, was dahintersteht, und eine unglaubliche Comedy, die dabei herauskommt!“
In der Inszenierung werden bewusst keine Parallelen zum Zeitgeschehen gezogen. Die
Geschichte so zu zeigen, wie sie ist, soll die Zuschauer anregen, eigenständig über das
nachzudenken, was sie im Theatersaal zu sehen bekommen. Denn das Theaterstück, das wir in
diesem Semester spielen, ist auch vor allem eines: eine Liebeserklärung ans Theater. „Es zeigt
die Kraft von Schauspiel, Kreativität und Humor. Und dass das immer stärker sein wird als
Unterdrückung und Gewalt“, erläutert der Regisseur.
Was die Zuschauer erwartet, bringt Regieassistent Felix Krebs auf den Punkt: „Das Theaterstück
ist einfach unterhaltsam, mit viel Liebe gemacht, mit unglaublich viel Herzblut und Enthusiasmus
auf die Beine gestellt.“
Sein oder Nichtsein wird an folgenden Terminen gezeigt: am 23. / 24. / 28. / 29. Juni und dem
01. Juli 2017, jeweils um 20:00 Uhr im Anna-Siemsen-Hörsaal der Universität Hamburg. Karten
sind zu 9€ bzw. 5€ ermäßigt an der Abendkasse sowie im Vorverkauf im Unikontor erhältlichund können auf der Website oder unter ti*****@ka******.hamburg reserviert werden.