Wenn ich gefragt werde, wer oder was mich zum Laufen gebracht hat, könnte ich lügen und sagen: „Das war ›Pre‹ – Steve Prefontaine! So inspirierend, wie der ’72 in München die 5.000 Meter gelaufen ist …!“ Oder ich könnte antworten: „Erinnerst du dich an die Szene aus Forrest Gump? Wo Forrest von diesen Teenagern aufgemischt wird und Reißaus nimmt trotz seiner Beinschienen und seine Freundin ruft ihm hinterher, Lauf, Forrest! Lauf!, und er läuft und läuft und läuft?“ Ich könnte auch an den Autor und Lauf-Enthusiasten Haruki Murakami denken und sagen: „Ich glaube, das Laufen liegt mir einfach im Blut. Gegen andere anzutreten bedeutet mir nicht viel. Ich will lieber Ziele erreichen, die ich mir selbst gesteckt habe. Deshalb ist Laufen der perfekte Sport für mich.“ Doch eigentlich müsste ich, wenn ich gefragt werde, wer oder was mich zum Laufen gebracht hat, ehrlich sein. Ich müsste mein Smartphone aus der Tasche ziehen, den Bildschirm entsperren, eine App öffnen und sagen: „Das hier – das hat mich zum Laufen gebracht.“
Als Steve Prefontaine 1972 in München lief, hatte er noch kein Smartphone. Prefontaine hatte nur seine Beine und Bill Bowerman – Nike-Mitbegründer und legendärer Trainer des Track-&-Field-Teams der University of Oregon. Doch damit konnte ich locker mithalten, als ich meine ersten Runden am Rhein gedreht habe. Beine hatte ich auch. Und als Trainer Shalane Flanagan. Und Ashton Eaton. Und Sanya Richards-Ross. Und einige andere Weltklasse-Läufer, die bei Nike unter Vertrag sind. Sie alle haben mir in den ersten Wochen Feedback gegeben, haben mich gelobt und angespornt und mir Mut zugesprochen für den nächsten Lauf. Sie alle waren als Testimonials Teil der Running-App, mit der ich meine ersten Läufe aufgezeichnet habe. Eine nette Spielerei? Nein, es war mehr als das. …
Heute sind mit Apps und Wearables Technologien und Möglichkeiten für jedermann verfügbar, die lange Zeit Profi-Sportlern vorbehalten waren. Sie zeichnen Distanz und Tempo auf, können Runden und Intervalle messen, sie empfangen Daten von Pulsgurten und Schrittzählern, und neueste Geräte ermitteln sogar Werte wie den Blutsauerstoff. Wofür noch vor wenigen Jahrzehnten aufwendige Untersuchungen nötig waren, das erledigen heute Smartphones oder Geräte von der Größe einer Armbanduhr. Alleine auf meinem Smartphone sind fünf Apps installiert, die ausschließlich mit dem Laufen zu tun haben. … Die Suche nach dem Stichwort Running ergibt alleine im App-Store von Apple mehr als 6.000 Ergebnisse. …
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