Proxima: Die Astronautin
Der Weltraum. Unendliche Weiten. Und unendlich wenig Frauen in Raumanzügen. Selbst im legendären „Raumschiff Enterprise“ blieb die einzige Offizierin auf der Brücke zur besseren Sekretärin degradiert. „Barbarella“, „Gravity“ und „Alien“ sind glorreiche Ausnahmen im Genre. Dabei zeigte Fritz Lang schon anno 1928 eine „Frau im Mond“! In diese cineastischen Fußstapfen „unbemannter“ Raumfahrt tritt Ex-Bond-Girl Eva Green die sich als Astronautin Sarah Loreau auf eine Mars-Mission vorbereitet. So präzise das Training für für den großen Trip ausfällt, bleibt eine Unbekannte: Die Trennung von ihrer siebenjährigen Tochter Stella. Wird die Mission im Weltall zur emotionalen Odyssee? Regisseurin Alice Winocour bietet für ihr Mutter-Tochter-Drama eindrucksvolle Kulissen auf: Vom Europäische Astronautenzentrum in Köln über das russische Gegenstück Star City bei Moskau bis zum Weltraumbahnhof Baikonur ist alles echt. Das klassische Kind versus Karriere-Thema wird mit einem ungewöhnlichen Beispiel erzählt und holt so gleich vom Start weg die ersten Aufmerksamkeitspunkte. Die gründlich recherchierte, technisch wie menschlich realistisch wirkende Schilderung des Raumfahrt-Milieus sorgt für Aha-Momente. Wie sich ein Frau in dieser Männerdomäne fühlt, wissen wohl nur jene 60 Astronautinnen, die ins Weltall flogen – doch Eva Green gibt davon eine glaubhafte Vorstellung. Neben Eva Green spielen Sandra Hüller, Lars Eidinger sowie Matt Dillon sichern. Beim Soundtrack setzt Winocour gleichfalls auf klingende Namen: Oscar-Preisträger Ryuichi Sakamoto. Zum Abspann folgen die Namen jener Frauen, die ins All gestartet sind. Eine Deutsche sucht man darunter bislang vergeblich. D:O F 2019; Regie: Alice Winocour; Darsteller: Eva Green, Zélie Boulant-Lemesle, Lars Eidinger, Matt Dillon, Sandra Hüller.
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Hope
Schwedens übercooler Schauspiel-Star Stellan Skarsgård gibt den unterkühlten Künstler, dessen Partnerin kurz vor Weihnachten die fatale Diagnose bekommt: Hirntumor, unheilbar. Die Krise als Chance! Auf der Berlinale gab es dafür den 3. Platz beim Panorama Publikumspreis. „Nach einer wahren Geschichte“ verheißt der Vorspann. Tatsächlich ist es die Geschichte der Regisseurin selbst. Maria Sødahl berichtet autobiografisch von Szenen einer Ehe mit dem Filmemacher Hans Petter Moland („Erlösung“). Elf Tage begleitet das intime Drama die Heldin von der ersten Diagnose bis zur möglichen, lebensrettenden Operation. Gewiss kein Feelgood-Movie, dafür ein ambitioniertes Arthaus-Drama der nachhaltigen Art, das sich lohnt – auch wegen Stellan Skarsgård. D:O
Norwegen 2019; Regie: Maria Sødahl; Darsteller: Andrea Bræin Hovig, Stellan Skarsgård, Elli Müller Osborne.
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Falling
Nach drei Oscar-Nominierungen will der „Herr der Ringe“-Star Viggo Mortensen zeigen, dass er mehr im kreativen Köcher hat und wirft als Autor und Regisseur seinen Hut in den Ring. Er spielt den sensiblen, schwulen Sohn, dessen autoritärer Vater seine sexuelle Orientierung nie akzeptierte. Die zunehmende Demenz steigert die Schroffheit des sturen Alten und bringt die Geduld seiner Angehörigen bis an die Grenzen. Die chronischen Beleidigungen lässt nicht nur John sich bis heute gefallen, auch seine Schwester erträgt die Bösartigkeiten mit erstaunlicher Geduld. Rücksichtslose Rechthaber mit chronischem Aggressions-Problem als klares Auslaufmodell. Seinen Regie-Einstand hat der „Herr der Ringe“-Recke und Publikumsliebling mit Bravour bestanden. D:O
USA 2020; Regie: Viggo Mortensen; Darsteller: Viggo Mortensen, Lance Henriksen, Laura Linney, David Cronenberg.
(Foto: Copyright-2020-PROKINO-Filmverleih-GmbH)
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