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OXMOX Interview: OMD – “… bitte nicht deinen Arsch …”

Nachdem die britische Elektro-Pop-Band OMD im vergangenen Jahr bei der Night of the Proms auftrat, kommen Andy McClus­key (56, Ges., B.), Paul Humphreys (56, Ges., Key.), Malcolm Holmes (55, Dr.), Martin Cooper (58, Key., Sax.) und Stuart Kershaw (Dr.) am 13.05. ins Mehr! Theater. Was die Fans erwartet verrät Andy OX­MOX exklusiv…

Deine Lieblingsplatte?

Laut iTunes ist mein meist gespieltes Album “Flammende Herzen” von Michael Rother.

Die letzte Platte, die du gekauft hast und warum?

Das war Are We Not Men? von Devo. Ich habe meine alte, verlorene Schallplatte mit einem digitalen Download ersetzt. Dieses Al­bum ist eine fantastische Kollektion unglaub­licher Songs. Das ist, warum ich es in den späten 70ern so geliebt habe und immer noch liebe.

Deine lustigstes Tour-Erlebnis?

Im Hammersmith Odeon Theater in Lon­don ist die Ankleide im Erdgeschoss und das wissen die Fans – manchmal schleichen sie sich an der Sicherheitstür vorbei. (lacht) 1983 war ich gerade im Bad, als ein Tour-Pro­grammheft durch das Fenster geschoben wurde und eine kleine Stimme sagte Kann ich dein Autogramm haben?”. Ich rief zurück, dass ich tatsächlich gerade auf der Toilette sitze und keinen Stift habe. Da kam die Antwort: Ist schon OK. Ich warte. Nur wisch bitte nicht deinen Arsch damit ab!

Mit wem würdest Du gern zusammen­arbeiten?

Ungewöhnlicherweise würde ich es toll fin­den, wenn Bill Gibbons von ZZ Top in einem unserer Tracks spielen würde. Wir haben sie 1980 bei einer TV Show in England getroffen und ohne es zu merken, deren Musik stark beeinflusst. Deshalb war Elimi­nator” so elektronisch.

Euer bester und schlechtester Auftritt aller Zeiten und warum?

Das war beides in Deutschland. Als wir im Zeche Club in Bochum im Januar 1992 gespielt haben kamen unsere Idole Kraft­werk, um uns zu sehen – wir waren noch nie so nervös auf der Bühne. (lacht) 1981 sollten wir in Hamburg im Onkel Pö spielen, was aber nicht ging, weil die Bühne so klein war, dass unser Equipement nicht draufgepasst hat. Sehr frustrierend!

5 Catering Must-Haves?

Wasser, Eis, Tee, Vodka, Milchschokolade. Nichts Verrücktes, fürchte ich.

5 No-Goes?

Anchovis, Leber, eingelegter Fisch, amerika­nisches Lager, sabschige Sandwiches.

Dein Rat für Newcomer Bands?

Die Musikindustrie hat Probleme, Geld zu machen, weil die Leute durch die digitale Bereitstellung das Gefühl haben, dass Musik nicht so viel oder am besten gar nichts kosten sollte. Die Chancen, international richtig groß zu werden, sind inzwischen sehr gering, wes­halb bloß zwei Wahlmöglichkeiten bleiben: Entweder Kopieren, was sich verkauft, oder sein eigenes Ding machen, aber nicht damit rechnen, Geld zu verdienen.

Dein Lieblingsort in Hamburg?

Das Miniatur Wunderland. Vor drei Jahren haben Paul und ich dort ein TV Interview gegeben und wollten nicht mehr gehen. Wir haben die Modelle und die Art, wie das Licht von Tag zu Nacht wechselt, geliebt. Wenn es um Züge geht, sind wir im Herzen immer noch Kinder. Selbst auf früheren Tourneen sind wir früh aufgestanden, um vom Hotel Graf Moltke zum Hauptbahnhof zu gehen und uns dort die Züge anzusehen. Wir waren, wie die Engländer sagen würden, Anoraks” (z. Dt. Besserwisser). Obwohl es verrückt klingt: Die neuen deutschen Züge am Haupt­bahnhof haben uns das Gefühl gegeben, in die Zukunft Europas zu sehen, weil das bri­tische Bahnsystem so verfallen war.

Dein eigener Lieblingssong und warum?

The Romance of the Telescope”. Das ist die B-Seite von Joan of Arc”, die wir im Mai spielen werden. Das ist der finale Song, den wir für Architecture And Morality” ge­schrieben haben. Wahrscheinlich die besten Kombinationen aller Ideen, die wir hatten: Chor, große Militär Drums und kräftiger, emotionaler Gesang.

Was erwartet eure Fans in Hamburg?

Das Konzert wird aus zwei Hälften mit Pause bestehen: In der ersten Hälfte spielen wir komplett Dazzle Ships” sowie einige an­dere Hist und in der zweiten Hälfte bringen wir Architecture And Morality” und wei­tere Songs auf die Bühne. Es wird hoffentlich ein perfektes Gleichgewicht für Super-Fans und solche, die hauptsächlich die Hits ken­nen. Ich denke nicht, dass wir jemals wieder so ein Konzert in Deutschland geben werden. Die Idee kam uns, als wir 2014 ein Konzert in der Royal Albert Hall in London ar­rangierten, das in weniger als einer Stunde ausverkauft war. Uns haben so viele deutsche Fans kontaktiert, weil sie nicht nach England konnten, dass wir entschieden, drei Konzerte an in Deutschland zu spielen. Man wird unseren Schlagzeuger zum ersten Mal Gitarre spielen hören. Keine Sorge: Er ist besser, als ich. (lacht)

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