Die OXMOX-Titelhelden von Februar 2018 packen ihre achte Platte ein und gehen auf große Konzert-Reise. Am 16.04. verschlägt es die Berliner Arnim Teutoburg-Weiß (Ges.), Bernd Kurtzke (Git.), Peter Baumann (Git, Key.), Thomas Götz (Dr.), Torsten Scholz (B.) und Dennis Kern (Dr.) in die Hamburger Sporthalle. Bevor es mit u. a. Ingwer und Kaugummis auf Tour ging, konnten wir Arnim ein paar spannende Geschichten entlocken …
Was können die Fans von eurem Hamburg-Konzert erwarten?
Am Anfang gibt es 15 Minuten Turbostaat, die vor und mit uns spielen werden. Turbostaat sind langjährige Webbegleiter und Freunde von uns. Außerdem haben wir noch einige andere Gäste, von denen ich jetzt aber nichts verraten darf. Es wird auf jeden Fall ein sehr bunter Abend, der komplett durch unsere Geschichte gehen wird: wir werden einmal quer durch unser ganzes Material spielen – und zwar nicht nur die Singles. Die Leute kennen auch all die anderen Songs richtig gut. Es ist der Abschluss der ersten Tour-Runde, wir werden abliefern.
Was für eine Rolle spielt die Stadt Hamburg in der Geschichte der Band?
Hamburg war das erste Auswärtsspiel für uns, in der Fabrik damals. Wir haben hier auch unser Album „Limbo Messiah“ (2007) aufgenommen. Es gibt viel super Musik in Hamburg, zum Beispiel Die Sterne oder Beginner. Die nordischen Bands hatten mehr Style und Qualität als Bands aus beispielsweise Berlin. Die Beginner-Platte „Bambule“ (1998) ist eine der wichtigsten, die ich in meinem Leben gekauft habe, genauso wichtig wie „Never Mind The Bollocks“ (1977) von den Sex Pistols.
Für die ihr mal die Vorband wart.
Ja, ganz am Anfang unserer Bandgeschichte. Wir waren da wohl 19 Jahre alt, es war das zehnte Beatsteaks-Konzert überhaupt – und das bis dahin schlechteste. Wir waren total überfordert, vor all den Sex–Pistols-Fans auf der Bühne zu stehen. Am Ende haben wir das Ruder zum Glück noch rumgerissen.
Wie sind das Tourleben bei euch aus?
Mittlerweile werden wir mit „Sie“ angesprochen, zum Beispiel beim Autogramme schreiben. (lacht) Es kommen auch Kinder auf die Konzerte, das finde ich toll. Und es fliegen noch immer BHs auf die Bühne, das ist auch toll. (lacht) Das Leben auf Tour ist ganz anders als das normale, das wir zu Hause führen.
Wie sieht das aus?
Ganz normale eben: ich bringe mein Kind zur Schule, dann treffen wir uns zum Proben, spielen einige Songs. Manchmal kommt auch das Management vorbei, dann wird über Business geredet. Später hole ich meine Tochter von der Schule ab, gehe einkaufen. Es ist wichtig, so einen Alltag zu haben.
Kommt die Familie mit auf Tour?
Nein, ich probiere das eher getrennt zu halten. Meine Tochter ist sechs Jahre alt, und das Musikgeschäft ist kein Kleine-Kinder-Business. Aber zu Festivals nehme ich sie ab und zu mit, das ist schön. Ich komme ja selber aus einer Künstlerfamilie, mein Vater war Artist, Akrobat des Circus Busch. Ich war auf der Artistenschule, aber dann kam die Musik dazwischen. Doch das macht meinem Vater nichts aus, er besucht sogar unsere Konzerte – und rockt trotz seinen über 70 Jahren richtig ab!
Was darf vor einem Konzert nicht fehlen?
Ingwer und Kaugummi! Die sind beide sehr gut für die Stimme. Ansonsten mögen wir es, wenn regional gekocht wird: in Stuttgart Spätzle, in Hamburg Fisch.
Hast du eine Lieblingslocation in Hamburg?
Molotow und Docks sind zwei sehr gute Clubs, im letzteren habe ich schon einige Konzerte gesehen. Und meine Lieblingsrestaurants sind das Cuneo auf Sankt Pauli und die Bullerei von Tim Mälzer, da schmeckt es immer sehr gut. Und der Fischmarkt – als wir in Hamburg unser Album aufnahmen, haben wir da immer Fischbrötchen gegessen.
Welche Musik läuft bei dir im Auto?
„Bibi und Tina“! (lacht) Wenn ich aber alleine bin, dann die beste Rockplatte seit langem: „Freedom‘s Goblin“ (2018) von Ty Segall! Auch das neue Tocotronic-Album („Die Unendlichkeit“, 2018) ist sehr gut, ebenso wie der Soundtrack der Serie „The End of the F***ing World“! Die Serie selbst ist übrigens auch der Hammer!
Dein persönliches Highlight des Jahres?
Mit Deichkind ein Lied aufnehmen zu dürfen („L auf der Stirn“) sowie der dazugehörige Videodreh auf der Alster mit Jetskis. Das war richtig geil!
Und der Aufreger des Jahres?
Dieser komische amerikanische Präsident. Und die vielen Stimmen, die die AfD kriegt. Das ist erschreckend. Ich bin sofort dabei, wenn es darum geht, dagegen laut anzugehen. Wenn man es ignoriert, macht man sich mitschuldig.