Ina Müller – Das wär dein Lied gewesen
Stillsitzen passt nicht zu Ina Müller.
Dabei könnte die 45-jährige Powerfrau ihre Erfolge (gerade wurde sie zur Ehrenbürgerin ihres Heimatortes Köhlen ernannt) gemütlich vom Sofa aus genießen:
Das vor fünf Jahren veröffentlichte Debüt „Weiblich. Ledig. 40“ wurde jüngst mit Platin ausgezeichnet.
(Obwohl der Titel nicht mehr wirklich aktuell ist:
Ina liebt seit mehr als einem Jahr den 16 Jahre jüngeren Hamburger Liedermacher Johannes Oerding.)
Das zweite Album „Liebe Macht Taub“ (‘08) erreichte kurz nach der Veröffentlichung Gold-Status, und auch das platt-deutsche Werk („Die Schallplatte – Nied Opleggt“ ’09) der Cuxhavener Bauerntochter konnte sich hoch in den Charts platzieren.
Mit allen drei Solo-Alben war die Vollblut—Musikerin (startete ihre Karriere ‘94 in dem Kabarett—Duo Queen Bee mit Edda Schnittgard) für den Echo nominiert.
Die erfolgreiche „Liebe Macht Taub“Tour gipfelte in einem Abschlusskonzert vor 12.000 Besuchern in der Hamburger o2-W0rld, und sogar mit ihrem plattdeutschen Programm spielte die gelernte Phannazeutisch-technische Assistentin im letzten Sommer vor bis zu 7.000 Zuschauern auf den norddeutschen Open Air Bühnen.
Auch für ihre bekannte TV—Show „Inas Nacht“ (wird in der Hamburger Hafenkneipe Zum Schellfischposten aufgezeichnet) hagelt es Auszeichnungen am laufenden Band – aktuell den begehrten Grimme-Preis.
Und anstatt sich auf ihren Erfolgen auszuruhen bleibt die kluge Blonde (gewann 125.000€ in der Prominenten-Sendung von „Wer Wird Millionär“) in Bewegung.
Denn Bewegung bedeutet für sie, das Leben in jeder Situation zu genießen. Und diese Lebenslust vermag keiner besser zu verkörpern und in Songs zu verpacken, als die quirlige Ina Müller.
Ihre künstlerische Vielseitigkeit und ihre Glaubwürdigkeit sind Stärken der Hanseatin.
Ina trägt die Spuren des Alltags humorvoll in ihren Liedern vor. Wer sonst singt so wunderbare Zeilen wie „Lieber Orangenhaut als gar kein Profil?“
Ihr drittes hochdeutsches Album „Das Wär Dein Lied Gewesen“ setzt da an, wo „Liebe Macht Taub“ aufgehört hat.
Ina singt über Trennungsschmerz, nervige Verehrer und die Anziehungskraft junger Männer.
13 Songs über 13 Männer und Frauen, die in ihrem Leben eine Rolle spielen oder gespielt haben.
„Jedes bisherige Album zeigt eine Lebensphase von mir“
Gleich zum Auftakt gibt es mit dem gefühlvollen Titelsong eine Abrechnung mit einem Verflossenen (Anm. für S.). „Ich glaube, fast jeder kennt Beziehungen, die so mau waren, dass sie nach nicht einmal für zweieinhalb Zeilen reichen.“
Darüber singt Ina mit ihrem kecken Kurzhaarschnitt und ~ihrer unverwechselbaren Direktheit. Von Leidenschaft und Lebenslust inspiriert, nistet sich wenig später das verspielte „Mit Mitte 20“ (Anm. Der Song ist einem gewissen J. gewidmet) als Ohrwurm ein – und will nicht mehr raus. Ein witziges Statement zu jüngeren Männern, denn sie „riechen nicht ranzig und man kann sie noch so schön bemuttern.“
„Junge Männer sind wie junge Hunde – sie sind noch nicht so satt und noch nicht so müde. Da steckt Viel Energie drin und das mag ich sehr gern“, erklärt die hübsche Mittvierzigerin.
Im Anschluss nimmt die poppige und humorvolle Up-Tempo-Nummer „Handtaschen“ (für A.) den Taschen-Wahn der Damen aufs Korn – in deren Inneren häufig das Grauen herrscht.
„Auch ich trage in meinen Riesenbeuteln gerne von Hausapotheke über Schuhe bis hin zu Strickjacken alles durch die Gegend“, solidarisiertsich die Musik-Kabarettistin, Fernsehmoderatorin und Buchautorin.
Einen großen Anteil am Album nehmen die Balladen ein.
„Inhaltlich sind das meine stärksten Songs. In meiner Zeit als Single musste ich viel verarbeiten und war natürlich auch mal traurig“, erklärt Ina.
Ihr Lieblingstitel „Fremdgehen“ (für R.) beschreibt das Wiederentdecken der Gefühle in einer abgestumpften Partnerschaft.
„Häufig ist man nur noch der Kumpel mit Titten – dabei möchten Frauen doch begehrt werden.“
Ina beweist mit dem dritten hoch- deutschen Album erneut ihre Qualitäten, als messerscharfe Chronistin des Alltags.
Die neuen Song-Juwelen verpackt sie in mitreißenden Pop oder Anklänge von Country-Rock. Unterstützung gibt es erneut von einer hervorragenden Band, bestehend aus Andreas Dopp (Git), Dirk Ritz (B.), Hardy Kayser (Git.), Helge‘ Zumdieck (Dr.), Jörn Heilbut (Key/Prog), Ralf Schwarz (Piano), sowie Ulla Ihm und Sarah Jane McMinn (Chorgesang).
Mit den Textem und Musikern Frank Ramond (46, „Große Jungs“) und Alexander Zuckowski (26, Sohn des Hamburger Kindermusikers Rolf Zuckowski) zeigt Ina, dass niemand eine perfektere Brücke zwischen gehaltvollen Texten und trockenem Humor schlägt. Einfach norddeutsch, einfach Ina!
Die Tour zum neuen Album „Das Wär Dein Lied Gewesen“, startet Ende 2011 mit insgesamt 43 Konzerten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
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