Immer dabei, ständig griffbereit: das Smartphone als Spieleplattform – wird Mobile-Gaming die Heimkonsolen verdrängen?
In grauer Vorzeit gehörte der Gaming-Markt dem PC. Doch als sich in den 90er-Jahren Nintendo und Sony mit ihren Heimkonsolen breit machten, wurde dem Computer nach und nach der Rang abgelaufen. Anfang der 2000er drängte dann auch noch Microsoft mit einer eigenen Konsole auf den Markt und seither herrschen intensive Diskussion unter Gaming-Fans, welche Konsole denn die beste sei. Doch eine Plattform scheinen alle Hersteller all die Jahre ein wenig unterschätzt zu haben: das Smartphone. Unter Vielspielern lange Zeit und immer noch als keine „echte“ Gaming-Plattform verschrien, wächst der Markt seit Jahren unaufhörlich weiter. Smartphones und damit auch Mobile-Games sprechen heute eine viel breitere Masse an als stationäre Spielekonsolen.
Hohe Verfügbarkeit, k(l)eine Einstiegshürde
Heutzutage hat etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung Zugriff auf ein Smartphone. Und für die meisten ist es viel mehr eine Allzweckwaffe als bloß ein Telefon. Durch Social Media ist es ohnehin im Dauerbetrieb und nicht nur zum Zeit totschlagen in öffentlichen Verkehrsmitteln, haben sich Mobile-Games längst etabliert. Wie auf PC und Konsole, reicht die Brandbreite der Spiele von simplen Puzzle- und Geschicklichkeitsspielen, bis hin zu komplexen Strategie- und Aufbausimulationen. Der Marktanteil von Spiele-Apps macht inzwischen gut 52% des globalen Gaming-Marktes aus (Statista). Ein Grund für die Konsolenhersteller, hellhörig zu werden. Sony hat beispielsweise bereits angekündigt, verstärkt auf Mobile setzen zu wollen und ihre bekannten Marken auch in Apps umzusetzen.
Keine Spur von Alternativlosigkeit
Ende 2020 haben Sony und Microsoft neue Videospielkonsolen auf den Markt gebracht. Die PlayStation 5 und die Xbox Series X versprechen „Next-Gen-Gaming“. Imposante Grafik, blitzschnelle Berechnung, höher, schneller, weiter. Doch durch die Corona-Pandemie haben die Hersteller Probleme, ihre Konsolen auch flächendeckend anzubieten. Die Lieferkette wird seit Veröffentlichung durch Engpässe unterbrochen und viele interessierte Gamer können keine der begehrten Konsolen ergattern. Auch das lenkt Menschen in ihrer Sehnsucht nach Unterhaltung zu ihrem Smartphone und zum Mobile-Gaming.
Der Hamburger Developer und Publisher von Online- und Mobile-Games, InnoGames, entwickelt bereits seit einer Dekade Mobile-Games und ist vor allem auf Aufbau-Strategiespiele spezialisiert (Appstore, Play Store). Spielerinnen und Spielern ist die omnipräsente Verfügbarkeit dabei extrem wichtig. Auf dem Weg zur Arbeit schnell noch ein paar Häuser errichten, in der Kaffeepause Einheiten ausbilden und abends vor dem Fernseher die Warenproduktion planen. Und das alles über mehrere Plattformen hinweg, egal ob im Browser am PC oder mobil via App.
Abseits von Pausenfüllern gibt es auf dem Mobile-Markt auch mehr und mehr Angebote für Vielspieler. Entwickler haben das Potential der Smartphones erkannt und entwickeln Handy-Spiele mit tiefgreifenden Geschichten, komplexen Mechaniken und immer besserer Technik. Und so nutzt der Mobile-Markt die Gunst der Stunde, um mehr und mehr Gaming-Fans zu sich zu locken. Doch auch der Konsolenmarkt wächst weiter, denn insgesamt spielen Jahr für Jahr immer mehr Menschen Videospiele und verteilen sich auf den verschiedenen Plattformen.