Angehender Jurist, rhetorisches Talent, pinselschwingender Künstler, erfolgreicher Rapper und selbstironischer Entertainer mit gestähltem Adoniskörper – der 32-jährige Sohn eines kanadischen Vaters und einer deutschen Mutter vereint alle Eigenschaften. Mit seiner vielschichtigen Persönlichkeit hat sich Felix Antoine Blume unter dem Alias Kollegah als einer der besten Rapper des Landes etabliert. Im OXMOX-Interview verrät der zum „Imperator“ aufgestiegene Boss sein Erfolgsgeheimnis …
Was gehört für dich bei einem Hamburg-Besuch dazu?
Natürlich hat der Boss stets einige Business-Termine auf dem Kiez wahrzunehmen, ganz klar. An Hamburg mag ich, dass die Stadt sehr ehrlich und die Leute meist offen und positiv sind. Viel private Freizeit habe ich hier leider selten, aber wenn genug Zeit bleibt, treffe ich gern alte Bekannte oder gehe essen. Fisch geht in Hamburg ja sehr gut – da wird der Protein- und Omega-3-Haushalt aufgefrischt.
Was erwartet die Fans im Rahmen der „Imperator“-Tour am 26. März im Mehr! Theater?
Eine epische Show, die hoffentlich keinen Besucher enttäuscht zurücklassen wird. Die Beats werden wie beim letzten Mal wieder live von meiner Band gespielt. Auf dem Programm stehen nicht nur Songs von „Imperator“ … Hamburg wird einer der größten Gigs der Tour und ich würde mich freuen, wenn wir uns dort alle wiedersehen!
Hast du einen Support von deinem eigenen Label dabei?
Auf der letzten Tour habe ich zum ersten Mal meinen Künstler Seyed live vorgestellt – er ist natürlich wieder dabei. Außerdem kann das Publikum erleben, wie Koree nach zwei Wodka-Kickdown wieder die halbe Bühne zerlegt … Nein, ernsthaft, Koree ist auf der Bühne eine Maschine und wird erneut mein Backup sein. Bisher musste das reichen, da allein die brachiale Präsenz des Bosses schon die eine oder andere Bühne fast zum Zerbersten gebracht hat. Da die Veranstalter die Stages verstärkt haben, freue ich mich ankündigen zu dürfen, dass Ali As uns als Support begleiten wird.
2016 hast du Alpha Music Empire gegründet – wie ist es, gleichzeitig Künstler und Labelchef zu sein?
Das hat ausschließlich gute Seiten. Es ist ja so, früher habe ich mich schon um sehr viel selbst gekümmert. Mir hat noch nie jemand dabei reingeredet, wie ich meine Songs oder Alben aufbaue. Auch die Singles wähle ich selbst aus, denn keiner kennt meine Musik besser als ich. Jetzt ist alles einfach noch autarker geworden. Ich habe bis zu den kleinsten Entscheidungen die komplette Freiheit – jetzt steckt wirklich in allem, was ich mache, 100% Kollegah.
2005 bist du beim Bundesländerbattle für Hamburg angetreten …
Boah, das ist ja auch schon bald zwölf Jahre her. Die RBA (Reimliga Battle Arena) war damals eine Art Talentschmiede, bei der einige sehr erfolgreiche Rapper ihren Anfang hatten, das ist allgemein bekannt. Gerade Hamburg hatte damals schon eine große Underground-Gemeinde mit sehr guten Rappern.
Hast du ein bestimmtes Trainings-/Lebensmotto, mit dem du dich motivierst?
Als Motivation reicht es mir, morgens aufzustehen, in den Spiegel zu schauen und zu sagen: „Du bist Boss!“. Dabei ist besonders wichtig, dass du bedeutungsschwer den Zeigefinger auf dein Spiegelbild richtest. Im Ernst: Ich halte mich durchgehend mit Sport fit – auf diese Weise hast du für den Rest des Tages und die anstehenden Aufgaben (die beim Boss nunmal zahlreich vorhanden sind) mehr Energie. Für alle, die dem Boss da nacheifern wollen, gibt es jetzt auch die „Bosstransformation“ Deluxe-Version, mit der man sich in herkules’sche Form bringen kann.
Kannst du etwas zu deiner Silvester-Planung verraten?
In der Vergangenheit habe ich an Silvester immer Clubgigs gespielt, 2015/16 standen wir zum Jahreswechsel z. B. in der Schweiz auf der Bühne. Dieses Mal habe ich alle Anfragen abgelehnt und freue mich, nach der arbeitsreichen Zeit einfach mal ganz gemütlich mit den Jungs reinzufeiern!
OX 2016