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Moonbootica – Sex, Drugs & Electro

Wie hört sich die Zukunft an? Dieser Frage ge­ht das DJ-Duo, bestehend aus TobiTob (Fünf Sterne deluxe) und KoweSix, auf seinem fünften Long­player „Future“ auf den Grund und lie­fert prompt eine interessante und vor allem sehr hörenswerte Antwort … Am 21.07. bringen die Hamburger ihr neues Werk bei ihrem eigenen Moonbootica Open Air in der Schanze auf die Bühne und versprechen eine energie­gela­dene Show, bei der die Musik im Mittelpunkt steht. Im Interview mit OXMOX sprachen un­sere Titelhelden exklusiv über Drogen, Fußbrüche und Polizeischutz, uvm.

 

Wie ist die neue Platte entstanden?

Die Produktion hat etwa 1 ½ Jahre gedauert. Das erste Mal war das Album bereits 2016 fertig. Allerdings waren wir dann – zum ersten Mal in unserer Karriere – überhaupt nicht mit dem Ender­gebnis zufrieden, wes­halb wir die Hälfte der Songs weggeworfen haben, um neue zu schreiben. Dann dauerte es nochmal zwei Jahre, bis wir ein zufriedenstellendes Er­gebnis hatten.

 

„Future“ ist auffällig in zwei Hälften (pop­pig & clubtauglich) unterteilt – Absicht?

Diese bewusste Unterteilung haben wir so zum ersten Mal gewählt, um die unterschiedlichen Genre intensiver für sich wirken zu lassen. Bei den letzten Werken haben wir das immer ver­mischt, was bei Leuten, die sich mit Electro nicht so gut auskennen, für Verwirrung gesorgt hat. Deshalb jetzt dieser gerade Schnitt.

 

Wie lief die Produktion zum „Lost & Fou­nd“-Video?

Kowe: Authentizität ist uns extrem wichtig, weshalb die Dinge, die man im Video sieht, auch wirk­lich so passiert sind. Unsere After­showpartys laufen genauso ab. (lacht) Seit Menschengedenken ist der Wunsch nach Rausch ein gesellschaftliches Bedürfnis. Da sind wir natürlich keine Ausnahmen. Dennoch würden wir keinen Drogenkonsum per se propagieren, sind aber der Meinung, dass das jeder in seiner Eigenverantwortung für sich selbst entscheiden muss. Wir denken hier in jeder Hinsicht liberal und würden uns wünschen, die Politik würde mit diesem gesellschaflichen Bedürfnis offen und konstruktiv umgehen, anstatt das eine zu verteufeln und das andere als kulturell relevant zu verteidigen. Im übrigen, Aufklärung anstelle von Kriminalisierung. Dennoch sollte ein Jeder vor­sichtig mit Rauschmitteln jeder Art umgehen. Ich muss auch zugeb­en, dass es nach dem Dreh noch ziemlich eskaliert ist. Seit Ewigkeiten war die ganze Crew mal wie­der zusammen und da­nn mussten wir es na­türlich Krachen lassen. Je­denfalls war ich am nächsten Morgen um 9:30 Zuhause. (lacht)

 

Am 21.07. findet euer Moonbootica Open Air in der Schanze statt …

Kowe: Partys dieser Art machen wir bereits seit 2000 und haben in der Zeit schon viele coole Orte bespielt – u. a. die Mes­sehallen. Über un­sere Freunde vom Techno-Club PAL hat sich dann die Möglichkeit ergeben, unser dies­jähriges Open Air in der Schanze zu ver­an­stalten – da ich seit Ewigkeiten in der Schanze lebe, freut mich das ganz besonders. Es werden uns auf jeden Fall noch weitere Acts unterstützen, die sind bisher aber noch geheim. Da die Musik im Mittel­punkt stehen soll, haben wir keine großartige visuelle Show geplant. Außer, dass sich Tobi wohl wieder ausziehen wird. (lacht)

Welcher Auftritt ist euch besonders im Ge­­dächtnis geblieben?

Das heftigste Erlebnis war 2010/2011 in Mexiko, als die ganzen Kartellkriege so der­maßen eskaliert sind. Wir standen permanent unter Polizeischutz und wurden von Spezial­kräften mit Maschinengewehren beschützt. Wir haben gar nicht realisiert, was da eigent­lich abging … Wir haben dann in einem Ort bei Mexikostadt vor etwa 5.000 Men­schen gespielt, die alle am Ausrasten wa­ren, als pl­ötz­lich ein Typ im Anzug auf die Bühne stür­mte – dieser schaute uns dann mit einem Kil­lerblick an und brüllte dann irgendwas in das Mi­krofon. Nach ei­niger Zeit kam ein Secu­rity-Mann zu uns und erklärte, dass der Kerl im Anzug der Bürgermeister sei, der der Me­n­ge gerade mit­­geteilt hat, dass wir unseren Auftritt um eine halbe Stunde verlängern dür­fen. (lacht)

 

Eure größten Live-Pannen?

Vor einigen Jahren hatten wir mal einen Auf­tritt in Berlin. Am Ende kam der Veranstalter zu uns – irgendein zugedröhnter Anzugträger – und wollte, dass wir länger, als geplant, spielen. Das hätten wir auch wirklich gern gemacht, allerdings krachte er, während er mit uns sprach, in das DJ-Pult und riss die komplette Anlage runter. Da alles kaputt war, mussten wir unser Set leider beenden. (lacht)

Kowe: In Köln habe ich mir mal meinen Fuß gebrochen, als ich so halb von der Bühne ge­fallen bin. Irgendwie bin ich aufgrund des Alkohols und der Schmerzen dann ständig ohnmächtig geworden …

Tobi: Irgendwann ist Kowe einfach ver­schwunden – nach Ewigkeiten fand ich ihn dann auf dem Boden liegend, während sämt­liche Mädels um ihn herumstanden und ihm den Kopf streichelten. (lacht)

Kowe: Dann hat Tobi mich ins Hotel ge­bracht und wir sind am nächsten Tag nach Ham­burg geflogen. Unser Manager war dann der Meinung, ich solle – 14 Stunden nach­dem das passiert ist – doch mal ins Kran­kenhaus gehen. Die Diag­nose: drei­fach­er Mittelfußbruch.

 

Eure Tipps für den Sommer in Hamburg?

Kowe: Bei gutem Wetter sollte man natürlich an die Elbe oder Alster gehen. Dort ist es aber sehr Men­schenüberlaufen. Zum Baden eignet sich z. B. die Dove-Elbe, dort ist es auch nicht so voll. Da ich viel Rad fahre, bin ich oft außerhalb von Hamburg unter­wegs, wenn ich abends wiederkomme, fahre ich total gern durch die Hafencity – dort gibt es viele versteckte Ecken, an denen man su­per chillen kann. Für größere Menschen­grup­pen eignet sich die Schanze übrigens her­vor­rag­end zum Cornern, mache ich schon seit 18 Jahren.

Justine Stock

Tickets für’s Moonbootica-Open Air gibt’s hier

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