Die Jungs aus Malmö eilen momentan von einem ausverkauften Konzert zum nächsten und stehen im Line-Up diverser Festivals (u. a. Chiemsee Summer). Jetzt feiern die Schweden runden Geburtstag: Denn vor zehn Jahren haben sich Adam Grahn (32, Ges., Git.), Hannes Irengård (35, Git.), Jonas Almén (32, B.) und Per Andreasson (36, Dr.) zu einer Band zusammen geschlossen. Seitdem liefern sie astreinen Rock ab und haben sich mit der aktuellen CD „Weekend Man“ in der Profi-Liga der Musikbranche etabliert. Bevor es für das Quartett weiter auf die Bühnen der Welt geht, plauderten die Jungs im Interview mit OXMOX aus dem Rock‘n‘Roll-Nähkästchen …
Ist der Titeltrack eures Albums autobiographisch zu verstehen?
Ganz so doll wie der Protagonist des Songs lassen wir es nicht mehr krachen. Momentan spielen wir so viele Konzerte, dass wir an unseren freien Tagen lieber die Füße hochlegen statt Party zu machen. Wir werden wohl alt … (lachen)
Ist es auf Dauer anstrengend, so viele Gigs zu spielen?
Nein, ganz im Gegenteil – das Touren ist in unseren Augen die schönste Phase! Vorher ist es so, dass wir fast täglich abgeschnitten von der Aussenwelt neue Lieder schreiben und diese dann bis zum Erbrechen einspielen müssen … (lachen) Wenn die CD auf dem Markt ist, erscheinen wir endlich wieder auf der Bildfläche und können weltweit mit unseren Fans das neue Material feiern.
Habt ihr besondere Rituale, bevor ihr auf die Bühne geht?
Das Lustige ist, dass wir von vielen Fans hören, dass wir eine der explosivsten Bands sind, die sie je gesehen haben. Dabei sitzen wir kurz vor den Auftritten immer teilnahmslos im Backstage rum und müssen uns gegenseitig motivieren, endlich aufzustehen. (lachen)
Warum habt ihr „Weekend Man“ in Berlin (Fuzz Factory) aufgenommen?
Man kann sich viel besser auf seine Arbeit konzentrieren, wenn man irgendwo ist, wo einen niemand privat kennt. Dann bleiben einem nervige Fragen wie „wann kommst du heute Abend nach Hause?“ erspart … (lachen) So sitzen wir ausschließlich zu viert mit unseren Produzenten (Christian Neander (Git. Selig) und Michael Tibes – Anm. d. Red.) zusammen und können unsere Ideen verwirklichen, ohne dass uns jemand dazwischen redet.
Wer sind eure Vorbilder?
Anfangs haben wir uns an The Hives, The Who oder Danko Jones orientiert. Was den Rockabilly- und Elvis-Style angeht, werden wir oft mit Volbeat verglichen. Allerdings wollen wir nicht – so wie die Dänen – entweder extrem geliebt oder gehasst werden … Wir wollen für Jeden wie ein leckeres Steak sein! (lachen)
Welches ist euer Lieblings-Album?
Hannes: Ich höre ungern Musik von früher, weil ich dann automatisch in eine Zeit versetzt werde, in der ich mich selbst nicht leiden konnte … Typische Teenager-Probeme. (lacht) Ich besaß mal ein Mixtape auf dem u. a. Künstler wie Elvis Costello oder Sheryl Crow vertreten waren – das habe ich rauf und runter gehört
Per: Da ich totaler Foo Fighters-Fan bin, würde ich „The Colour And The Shape“ als meinen „all time favorite“ bezeichnen.
Justine Stock