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100 Jahre HFBK Hamburg

Mit einem grandiosen Fest am Lerchenfeld, als Abschluss mehrerer Feiertage, zelebrier­ten Hamburgs Kunststudenten das 100-jähri­ge Jubiläum der HFBK, der Hochschule für bildende Künste.

 

Was war ich damals stolz, als ich nach ein­wöch­igem Auswahlverfahren als ei­ner der 80 aus rund 1.000 Bewerbern die Auf­nahmeprüfung bestanden hatte, – noch dazu für das als schwierigstes geltende Ziel „K.E.H.L.“, was Kunsterzieher für das hö­here Lehramt bedeutete. Die Eltern waren (für`s Erste) wieder ganz beruhigt, und wir konnten unsere ausgefallensten Ideen weiter­trei­ben. Zum Beispiel die (europaweit) erste Comic-Zeichner-Gruppe gründen. Schließlich hatte ich schon u. a. in der HÖRZU, dem Mu­sikexpress, Popfoto und den St. Pauli-Nachrichten veröffentlicht … Mindestens eben­so Besessene der ersten Stunde waren Jan-Peter Schniebel (Turtles, Rotfuchs) und der kleine Friesenjung Otto Waalkes mit seinen ersten – absolut nicht jugendfreien – Otti­fanten.

 

Wir HFBK-Studenten begannen z. B. „antiautoritären Kunst­un­ter­richt“ im antiautoritären Kinderladen Höl­der­linsallee, engagierten uns als Foto- und Film-„Me­dienarbeiter“ für Reportagen über Viet­nam-Demos, besetzte Häuser und ähn­lich­­es, u. a. mit beliebten Kommilitonen wie Holger Mei­ns. Und natürlich lernten wir al­les Hand­werkliche von der „Pike“ an: Typo­gra­fie, Bleisatz, Aktzeichnen, Bildhauerei, Töpfern (!), Architektur etc. Gründeten die ers­te Vi­deo-Gruppe mit von Jan PhilippReemts­ma gespendeten neuartigen Geräten. Dabei hatte ich das Glück, herausragende Künstler als Lehrer erwählen zu können, wie Friedensrei­ch Hundertwasser, Joseph Beuys, Bazon Brock, Werner Büttner und Carl Vogel.

 

Irgendwann waren wir mit dem Studium end­lich „durch“. Bei mir hatte es auf­grund diver­ser „Urlaubssemester“ insge­samt sieben Jahre gedauert. Da hieß es dann, bestimmte poli­ti­sch nicht Genehme würden aufgrund des SPD-Radikalenerlasses nicht für den Staats­dienst akzeptiert … SPD-BüMei Ulrich Klo­se galt damit damals schon als „Rechtsradi­ka­ler“ und sein Beschluss wur­de später auch vom Verfassungsgericht als nicht grundge­setz­­kon­form aufgehoben.

 

So what … macht man halt was Anderes … wenn man inzwischen genügend gelernt hat.

 

Pic: Tim Albrecht

Text: Klaus M. Schulz 

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