Über das Internet mit dem Rest der Welt vernetzt und dank Auslandssemester und Work-and-Travel-Visum weit gereist sollten die hiesigen Studenten im Ausland oder in international agierenden Unternehmen eigentlich keine Verständigungsprobleme haben. Aber wie steht es wirklich um die Fremdsprachenkenntnisse der hanseatischen Studiosi?
Englisch ist in Hamburg und überhaupt in der ganzen Bundesrepublik so verbreitet wie noch nie. Schon im Kindergarten lernen die jungen Bundesbürger heute ihre ersten Vokabeln und Filme und Serien schaut der Großteil der Deutschen zwischen 14 und 40 am liebsten im englischen Originalton. So ist es dann auch kein Wunder, dass zwei Drittel der deutschen Studenten meinen, über gute bis sehr gute Englischkenntnisse zu verfügen. Für die berufliche Laufbahn ist die Weltsprache schon lange Pflicht und so manch einer ist in der englischen Grammatik fast besser bewandert als in seiner eigenen Muttersprache. Und wenn man doch einmal einen komplizierten englischen Text übersetzen muss, findet man Hilfe im Internet – zum Beispiel hier. Bei anderen Fremdsprachen sieht die Sache allerdings ganz anders aus.
Die dritte Fremdsprache bleibt meist aus
Während sich Englisch als Zweitsprache schon fast von selbst versteht, wird das Erlernen einer Drittsprache immer seltener. Selbst Französisch und Spanisch – beides Sprachen, die häufig im hiesigen Schulbetrieb angeboten werden – gelten schon fast als exotisch. Noch seltener sind außereuropäische Sprachen, da den Studenten hier meist der persönliche Bezug beziehungsweise der Zugang fehlt. Erfreulich ist allein der Umstand, dass ein großer Teil der Studenten an den Hamburger Hochschulen früher oder später rudimentäre Kennnisse in einer weiteren Sprache erlangt, die aber (vermutlich aufgrund mangelnden Durchhaltevermögens) noch nicht einmal für einen kurzen Smalltalk ausreichen würden.
Es kommt dabei auch darauf an, was man studiert. In vielen Fachbereichen gehören Auslandsaufenthalte zum guten Ton. Am seltensten zieht es Informatiker in die Fremde. Zwei Drittel der IT-Studenten hat (außer für gelegentliche Urlaube) das Land nicht verlassen.
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