„Bei uns macht man sich gemeinsam auf den Weg der Problemlösung.“
Seit Dezember 2011 ist Ronald Hoffmann, Diplom-Psychologe und Psychotherapeut, Leiter der Zentralen Studien- und Psychologischen Beratung an der Uni Hamburg. Zuletzt arbeitete er in der Schulbehörde, als ministerieller Referent für Schulpsychologie, davor in einer Klinik und im Jugendamt. „Ich habe eigentlich immer in Beratungsstellen gearbeitet.“ Mit dem Standortwechsel änderte sich auch das Klientel. Von Schulkindern zu den Studierenden. „Der Wechsel zur Uni und die Betreuung der Älteren ist eine logische Fortsetzung für mich. Ich finde das Thema Hochschule, gerade jetzt, im Umstellungsprozess Bachelor/Master unglaublich spannend. Studierende sind für Psychologen ein besonders interessantes Klientel. Sie verfügen über einen hohen kognitiven Stand und sind selbstreflektionsfähiger. Ich finde es spannend, direkt mit den Betroffenen zu arbeiten. In der Schule gibt es immer das Dreigespann: Eltern, Lehrer, Schüler. Hier geht es ausschließlich um den Studierende. Sie melden sich an, weil sie feststellen, ein Problem zu haben und das wollen sie lösen. Auch das finde ich einen hochgradig interessanten Arbeitsansatz.“ Es wird keine klassische Therapie angeboten, mehr eine Beratung und Klärung des Problems. Studierende sollen eine erste Anlaufstelle finden, bei der sie in einem vertrauten Gespräch von ihren Sorgen berichten können. Hoffmann beschreibt es so: „Studierende versuchen gemeinsam mit uns in erster Linie zu sortieren, was sie hier konkret in der Beratung klären können und für welche Bereiche sie vielleicht anderweitig Hilfe benötigen. Zum Beispiel, wenn die Probleme Ausdruck einer insgesamt vorhandenen problematischen Situation sind, darunter fallen: Kontaktprobleme im Freundeskreis oder sich wiederholende Probleme in der Beziehung, der Umgang mit Geld, Alkohol oder Drogen. Wenn der Eindruck entsteht, dass unsere Beratung nicht ausreichend ist, dann vermitteln wir weiter in eine Therapie, das geschieht in 30% der Fälle. Die Fragestellungen rund um das Studium können wir hier aber am besten bearbeiten. Wir sitzen an der Uni, kennen die einzelnen Programme und für viele Themen (Arbeits- und Lernstörungen, Prüfungsängste usw.) haben wir uns im Laufe der Zeit eine Expertise erarbeitet.“ Insgesamt sieben approbierte Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen (2 Männer und 3 Frauen) teilen sich die vier Vollzeitstellen. Gelegentlich werden auch studentische Praktikanten aus dem Fachbereich Psychologie eingestellt. Ein Gespräch dauert ca. eine Stunde und pro Patient gibt es bis zu sechs verteilte Termine. Eine zu kurze Zeit um sich ganz auf den Betroffenen einzulassen? „Man kann sich schon in wenigen Stunden sehr gut auf den Klienten einlassen. In diesen Stunden entsteht bereits so etwas wie ein Vertrauensverhältnis. Es herrscht ein sehr ausgeprägtes Gefühl verstanden zu werden, von Seiten der Studierenden und deshalb kommen sie ja her.“ Wie in jedem Beruf, nimmt man auch in diesem ab und zu die Arbeit mit nach Hause und das in Form von Einzelschicksalen, die einen nicht loslassen. So geht es auch Hoffmann: „Ja, ich glaube, dass bei aller Professionalität, einen die Geschichten auch immer wieder anrühren. Dabei ist es wichtig eine professionelle Haltung dazu zu haben. In dem Moment, an dem ich wirklich mitleide, kann ich nicht mehr hilfreich sein. Das bedeutet nicht, dass ich kein Mitgefühl entwickeln kann, aber dieses richtige Mitleiden – das ist nicht hilfreich.“ Lächelnd berichtet er von einer Anekdote, eines Studenten, der seine Hilfe aufgesucht hatte und mit dem er gemeinsam einen Lösungsweg fand – im wahrsten Sinne des Wortes. „Der Student musste mit den Sekretariaten der Professoren eine wichtige Sache klären und ging der Klärung immer wieder aus dem Weg. Das wurde mehr und mehr zum Problem für ihn, welches er aber alleine nicht lösen konnte. Daraufhin meldete er sich bei uns und erzählte von seiner Ausweglosigkeit. In einer der Stunden, saßen wir im Büro, während draußen die Sonne schien. Das Gespräch stockte ein wenig und ich schlug ihm vor, einen Spaziergang zu machen. Nachdem wir einige Zeit gelaufen waren, fragte ich ihn, ob er eine Idee hätte wo wir hinlaufen würden. Er war wirklich arglos und hatte nicht bemerkt, dass wir auf die Sekretariate zuliefen. Ich wollte wissen, wie es ihm, in dieser bedrängten Situation, ginge. Er antwortete nur, dass er richtig aufgeregt wäre und sich bereit fühle. Letzte Woche hat er einen Termin bei mir abgesagt. In der Mail schrieb er, er hätte alle Probleme gelöst. Außerdem wäre das Wetter zu schlecht um Spazieren zu gehen. Das war eine Geschichte die mich sehr gefreut hat. Meine Rolle war schlicht und einfach gesagt: Den jungen Mann ein wenig auf Trab zu bringen.“ Vielen Studenten wachsen irgendwann die bevorstehenden Aufgaben über den Kopf. Manche müssen erst im Studium das Lernen lernen und drohen zu scheitern. Die häufigsten Anmeldegründe in der Psychologischen Beratung sind der Umgang mit Überforderungserleben, Lern- und Arbeitsstörungen sowie Prüfungsängste. Was kann man dagegen tun? „Wichtig ist zu verstehen, was die Ursache des Problems ist. Liegt es z.B. daran, dass das Ziel völlig aus den Augen gekommen ist? Bei uns macht man sich gemeinsam auf den Weg der Problemlösung.“ In den letzten Jahren zeichnete sich immer deutlicher ab, dass die Anmeldezahlen wegen Stress und Leistungsdruck bei Studierenden immer mehr wurden. „Das ist auch ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Wenn ich mich umhöre, dann habe ich den Eindruck, dass überall der Stress steigt. Obwohl wir in einer Zeit leben, in der verhältnismäßig viel Geld zur Verfügung steht und so wenig gearbeitet wird wie noch nie zuvor. Trotzdem haben wir subjektiv das Gefühl, keine Zeit zu haben und völlig ausgebucht zu sein. Das mag auch an den vielen Wahlmöglichkeiten liegen, auch die können unter Druck setzen. Was will ich eigentlich? Was für Möglichkeiten stehen mir offen? Das sind schwierige Entscheidungen und das macht sicherlich auch den Stress aus.“ Einige wissen sich nicht anders zu helfen und greifen zu „Hirndoping- Mitteln“, um die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern. „Die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit ist sehr groß. Studierende, die auf solche Mittel zurückgreifen haben häufig die Sorge, ohne Neuro-Enhancement, nicht mehr die guten Ergebnisse zu erzielen. Die Gefahr der Verknüpfung des Erfolgs mit der Medikamenteneinnahme ist gewaltig und das ist fatal, aus dem Teufelskreis kommt man nur schwierig heraus.“ Bei genau solchen Problemen steht dir das Team der Psychologischen Beratung zur Verfügung. Ein treffender Slogan wäre „Gemeinsam sind wir stark!“ – hier wird man herzlich aufgenommen und kompetent beraten. Bei folgenden studienbezogenen Schwierigkeiten und persönlichen Anliegen könnt ihr euch an die Beratung wenden:
• Lern- und Arbeitsstörung
• Überforderungserleben
• Schreib-, Rede- und Prüfungsängste
• Fragen und Krisen zur Studienfachwahl
• Identitäts- und Orientierungsproblem
• Beziehungs-, Partner- und Familienprobleme
• Einsamkeitsgefühle und
Kontaktschwierigkeiten
• Depressionen und Ängste
• Suchtgefährdung
Zentrale Studienberatung und Psychologische Beratung im Campus Center der Universität Hamburg
Alsterterrasse 1, 4. Stock
20354 Hamburg
Tel. 428 382 510
www.uni-hamburg.de/psychologischeberatung
Termine nach Vereinbarung. Anmeldung über das Internet oder Öffnungszeiten zur persönlichen Anmeldung: Mo, Di, Mi 10-13, Do 14-18 Uhr. Offene Psychologische Sprechstunde: Mittwoch 14 – 15 Uhr.
„Bei uns macht man sich gemeinsam auf den Weg der Problemlösung.“
Seit Dezember 2011 ist Ronald Hoffmann, Diplom-Psychologe und Psychotherapeut, Leiter der Zentralen Studien- und Psychologischen Beratung an der Uni Hamburg. Zuletzt arbeitete er in der Schulbehörde, als ministerieller Referent für Schulpsychologie, davor in einer Klinik und im Jugendamt. „Ich habe eigentlich immer in Beratungsstellen gearbeitet.“ Mit dem Standortwechsel änderte sich auch das Klientel. Von Schulkindern zu den Studierenden. „Der Wechsel zur Uni und die Betreuung der Älteren ist eine logische Fortsetzung für mich. Ich finde das Thema Hochschule, gerade jetzt, im Umstellungsprozess Bachelor/Master unglaublich spannend. Studierende sind für Psychologen ein besonders interessantes Klientel. Sie verfügen über einen hohen kognitiven Stand und sind selbstreflektionsfähiger. Ich finde es spannend, direkt mit den Betroffenen zu arbeiten. In der Schule gibt es immer das Dreigespann: Eltern, Lehrer, Schüler. Hier geht es ausschließlich um den Studierende. Sie melden sich an, weil sie feststellen, ein Problem zu haben und das wollen sie lösen. Auch das finde ich einen hochgradig interessanten Arbeitsansatz.“ Es wird keine klassische Therapie angeboten, mehr eine Beratung und Klärung des Problems. Studierende sollen eine erste Anlaufstelle finden, bei der sie in einem vertrauten Gespräch von ihren Sorgen berichten können. Hoffmann beschreibt es so: „Studierende versuchen gemeinsam mit uns in erster Linie zu sortieren, was sie hier konkret in der Beratung klären können und für welche Bereiche sie vielleicht anderweitig Hilfe benötigen. Zum Beispiel, wenn die Probleme Ausdruck einer insgesamt vorhandenen problematischen Situation sind, darunter fallen: Kontaktprobleme im Freundeskreis oder sich wiederholende Probleme in der Beziehung, der Umgang mit Geld, Alkohol oder Drogen. Wenn der Eindruck entsteht, dass unsere Beratung nicht ausreichend ist, dann vermitteln wir weiter in eine Therapie, das geschieht in 30% der Fälle. Die Fragestellungen rund um das Studium können wir hier aber am besten bearbeiten. Wir sitzen an der Uni, kennen die einzelnen Programme und für viele Themen (Arbeits- und Lernstörungen, Prüfungsängste usw.) haben wir uns im Laufe der Zeit eine Expertise erarbeitet.“ Insgesamt sieben approbierte Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen (2 Männer und 3 Frauen) teilen sich die vier Vollzeitstellen. Gelegentlich werden auch studentische Praktikanten aus dem Fachbereich Psychologie eingestellt. Ein Gespräch dauert ca. eine Stunde und pro Patient gibt es bis zu sechs verteilte Termine. Eine zu kurze Zeit um sich ganz auf den Betroffenen einzulassen? „Man kann sich schon in wenigen Stunden sehr gut auf den Klienten einlassen. In diesen Stunden entsteht bereits so etwas wie ein Vertrauensverhältnis. Es herrscht ein sehr ausgeprägtes Gefühl verstanden zu werden, von Seiten der Studierenden und deshalb kommen sie ja her.“ Wie in jedem Beruf, nimmt man auch in diesem ab und zu die Arbeit mit nach Hause und das in Form von Einzelschicksalen, die einen nicht loslassen. So geht es auch Hoffmann: „Ja, ich glaube, dass bei aller Professionalität, einen die Geschichten auch immer wieder anrühren. Dabei ist es wichtig eine professionelle Haltung dazu zu haben. In dem Moment, an dem ich wirklich mitleide, kann ich nicht mehr hilfreich sein. Das bedeutet nicht, dass ich kein Mitgefühl entwickeln kann, aber dieses richtige Mitleiden – das ist nicht hilfreich.“ Lächelnd berichtet er von einer Anekdote, eines Studenten, der seine Hilfe aufgesucht hatte und mit dem er gemeinsam einen Lösungsweg fand – im wahrsten Sinne des Wortes. „Der Student musste mit den Sekretariaten der Professoren eine wichtige Sache klären und ging der Klärung immer wieder aus dem Weg. Das wurde mehr und mehr zum Problem für ihn, welches er aber alleine nicht lösen konnte. Daraufhin meldete er sich bei uns und erzählte von seiner Ausweglosigkeit. In einer der Stunden, saßen wir im Büro, während draußen die Sonne schien. Das Gespräch stockte ein wenig und ich schlug ihm vor, einen Spaziergang zu machen. Nachdem wir einige Zeit gelaufen waren, fragte ich ihn, ob er eine Idee hätte wo wir hinlaufen würden. Er war wirklich arglos und hatte nicht bemerkt, dass wir auf die Sekretariate zuliefen. Ich wollte wissen, wie es ihm, in dieser bedrängten Situation, ginge. Er antwortete nur, dass er richtig aufgeregt wäre und sich bereit fühle. Letzte Woche hat er einen Termin bei mir abgesagt. In der Mail schrieb er, er hätte alle Probleme gelöst. Außerdem wäre das Wetter zu schlecht um Spazieren zu gehen. Das war eine Geschichte die mich sehr gefreut hat. Meine Rolle war schlicht und einfach gesagt: Den jungen Mann ein wenig auf Trab zu bringen.“ Vielen Studenten wachsen irgendwann die bevorstehenden Aufgaben über den Kopf. Manche müssen erst im Studium das Lernen lernen und drohen zu scheitern. Die häufigsten Anmeldegründe in der Psychologischen Beratung sind der Umgang mit Überforderungserleben, Lern- und Arbeitsstörungen sowie Prüfungsängste. Was kann man dagegen tun? „Wichtig ist zu verstehen, was die Ursache des Problems ist. Liegt es z.B. daran, dass das Ziel völlig aus den Augen gekommen ist? Bei uns macht man sich gemeinsam auf den Weg der Problemlösung.“ In den letzten Jahren zeichnete sich immer deutlicher ab, dass die Anmeldezahlen wegen Stress und Leistungsdruck bei Studierenden immer mehr wurden. „Das ist auch ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Wenn ich mich umhöre, dann habe ich den Eindruck, dass überall der Stress steigt. Obwohl wir in einer Zeit leben, in der verhältnismäßig viel Geld zur Verfügung steht und so wenig gearbeitet wird wie noch nie zuvor. Trotzdem haben wir subjektiv das Gefühl, keine Zeit zu haben und völlig ausgebucht zu sein. Das mag auch an den vielen Wahlmöglichkeiten liegen, auch die können unter Druck setzen. Was will ich eigentlich? Was für Möglichkeiten stehen mir offen? Das sind schwierige Entscheidungen und das macht sicherlich auch den Stress aus.“ Einige wissen sich nicht anders zu helfen und greifen zu „Hirndoping- Mitteln“, um die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern. „Die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit ist sehr groß. Studierende, die auf solche Mittel zurückgreifen haben häufig die Sorge, ohne Neuro-Enhancement, nicht mehr die guten Ergebnisse zu erzielen. Die Gefahr der Verknüpfung des Erfolgs mit der Medikamenteneinnahme ist gewaltig und das ist fatal, aus dem Teufelskreis kommt man nur schwierig heraus.“ Bei genau solchen Problemen steht dir das Team der Psychologischen Beratung zur Verfügung. Ein treffender Slogan wäre „Gemeinsam sind wir stark!“ – hier wird man herzlich aufgenommen und kompetent beraten. Bei folgenden studienbezogenen Schwierigkeiten und persönlichen Anliegen könnt ihr euch an die Beratung wenden:
• Lern- und Arbeitsstörung
• Überforderungserleben
• Schreib-, Rede- und Prüfungsängste
• Fragen und Krisen zur Studienfachwahl
• Identitäts- und Orientierungsproblem
• Beziehungs-, Partner- und Familienprobleme
• Einsamkeitsgefühle und
Kontaktschwierigkeiten
• Depressionen und Ängste
• Suchtgefährdung
Zentrale Studienberatung und Psychologische Beratung im Campus Center der Universität Hamburg
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20354 Hamburg
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www.uni-hamburg.de/psychologischeberatung
Termine nach Vereinbarung. Anmeldung über das Internet oder Öffnungszeiten zur persönlichen Anmeldung: Mo, Di, Mi 10-13, Do 14-18 Uhr. Offene Psychologische Sprechstunde: Mittwoch 14 – 15 Uhr.