Tenacious D
Post-Apocalypto
Sechs Jahre ist es her, dass Hollywood-Star Jack Black und sein Kompagnon Kyle Gass ein Album mit ihrem parodistischen Comedy-Rock-Projekt veröffentlicht haben. Dass es dringend mal wieder nötig war, beweist das Duo mit diesem Soundtrack zu seiner gleichnamigen Animations-Serie auf YouTube. Neben einigen Hörspiel-Sketchen wird mächtig abgerockt. Komplettiert werden die beiden und ihre herrlichen Nonsens bietenden Texte dabei erneut durch Foo–Fighters-Boss Dave Grohl, der das Schlagzeug bedient. Besonders gelungen sind die Akustik-Nummer „Hope“, die Power-Ballade „Making Love“, der epische Klavier-Schleicher „Fuck Yo-Yo-Ma“ und der Metal-Brecher „Daddy Ding Dong“. (Sony)
HHHHH Oku
Muse
Simulation Theory
Nachdem die UK-Superstars bereits vor 1 ½ Jahren mit dem elektronisch/rhythmischen „Dig Down“ die erste Vorab-Single veröffentlichten, folgt nun endlich das Gesamtkunstwerk! Dieses demonstriert einmal mehr, wie gut es klingt, wenn Bands den gewohnten musikalischen Weg verlassen, um etwas „Anderes“ auszuprobieren. So taten es auch Muse, ohne den unverkennbaren Sound zu verlieren. Herausgekommen sind elf Songs, die je unterschiedliche Ansätze und stilistische Variationen aufweisen: So liefert „Thought Contagion“ soliden Synthie-Rock inkl. Mitsing-Refrain, während „Pressure“ im groovigen 80s-Rock-Gewand daherkommt. Besonders gelungen ist das ruhigere „Something Human“, das einige Pop-Elemente vorweist. Beeindruckend ist auch das Cover-Artwork – entworfen von Kyle Lambert (u. a. „Stranger Things“). (Warner)
HHHHHH JS
The Smashing Pumpkins
Shiny And Oh So Bright, Vol. 1 / LP: No Nost. No Future. No Sun.
Mit der achten Platte bekommen die Zuhörer gleich zwei Überraschungen serviert: Zum einen – natürlich – acht neue Songs, und zum anderen verkündeten die Amerikaner, dass die Gründungsmitglieder James Iha (Git.) und Jimmy Chamberlin (Dr.) zurückgekehrt sind. Gemeinsam mit Billy Corgan (Ges.) und Jeff Schroeder (Git., seit 2008) liefern die Alternative Rocker nach vier Jahren neues Material, das an den gewohnten Sound anknüpft. Die Highlights gibt’s mit u. a. dem lockerleicht rhythmischen „Silvery Sometimes (Ghosts)“ sowie dem, mit hartem Gitarrenriff daherkommenden, „Solara“, das im Refrain mit Metal-Elementen ausgestattet wurde. (Napalm Records)
HHHHH JS
Sick Of It All
Wake The Sleeping Dragon!
Die Metal/Hardcore-Crossover-Herren aus New York sind mittlerweile im 33. Jahr ihres Bestehens angekommen. Was nicht heißt, dass die Band um die Koller-Brüder Lou (Ges.) und Pete (Git.) immer noch ausschließlich nach 80er/90er klingen. Die Band gibt sich auf Album Nummer zwölf so abwechslungsreich und zeitgemäß wie nie zuvor. So wird bei „That Crazy White Boy Shit“ in Richtung Groove-Metal geschielt, während „Bull’s Anthem“ nach einem partytauglichen Mix aus Green Day und Dropkick Murphys klingt. Wer’s eher klassisch und kritisch/aggressiv mag, kommt mit „Robert Moses Was A Racist“ oder „Self-important Shithead“ auf seine Kosten. (Century Media/Sony)
HHHHH OKu
Roger Waters
The Soldier’s Tale
2017 beendete das ehemalige Pink–Floyd-Mastermind mit „Is This The Life We Really Want?“ eine 25-jährige Durststrecke in Sachen Studiowerke. Nur 17 Monate später legt er bereits die nächste Arbeit vor. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein reguläres Rockalbum, sondern um eine Neu-Interpretation des 1918 entstandenen Musiktheaterstücks des russischen Komponisten Igor Strawinsky. Waters spricht mit charismatischer Stimme den Erzähler und sämtliche Rollen wie den Soldaten, die Prinzessin, den Teufel und diverse Nebenfiguren. Begleitet wird er von einem lebendigen, dabei niemals aufdringlichen, klassischen Score. (Sony Classical/Sony)
HHHHH OKu
Steven Wilson
Home Invasion: In Concert At The Royal Albert Hall
In den letzten Jahren ist der Ex-Porcupine–Tree-Frontmann zum erfolgreichsten Künstler auf dem Progressive-Rock-Sektor avanciert. Dieser Mitschnitt seiner letzten Konzertreise entstand an drei Abenden im Londoner Musentempel am Hyde Park. Natürlich wurde besonderes Augenmerk auf die Songs des aktuellen Studiowerks „To The Bone“ gelegt. Und auch der Rest der Diskografie des Engländers ist gut repräsentiert. Sound- und Bildqualität sind exzellent, die Performances von Wilson und seiner Band sind erwartungsgemäß top. Das Ganze ist auf DVD, Blu-ray und Doppel-CD zu genießen. (Eagle Rock/Universal)
HHHHH OKu
Chris Cornell
Chris Cornell
Als sich 2017 die Nachricht des Freitodes des Grunge-Stars wie ein Lauffeuer verbreitete, stockte vielen Anhängern der Atem. Und sofort hatte jeder seinen Lieblings-Cornell-Song im Ohr … Da die Musik bekanntermaßen unsterblich ist, sind auf diesem Werk die größten Hits des US-Amerikaners vorzufinden – ausgewählt von Witwe Vicky Cornell und Freunden. Mit von der Partie sind u. a. „Be Yourself“ von Audioslave, „Hunger Strike“ von Temple Of Dog oder „Black Hole Sun“ von Soundgarden. Mit „When Bad Does Good“ oder dem Prince-Cover „Nothing Compares 2 U“ gibt’s obendrein noch zwei bisher unveröffentlichte Nummern. (A&M/Universal)
HHHH JS
Blackberry Smoke
The Southern Ground Sessions
Sechs Songs sind auf dieser Vinyl-EP enthalten – allesamt akustisch und live im Studio eingespielt. Dabei handelt es sich um fünf bekannte Eigenkompositionen der Southern-Rock-Könige um Frontmann Charlie Starr, alle mit einem schön melancholischen Country-Touch versehen. Besonders schön ist die unter Mithilfe der Violinistin Amanda Shires entstandene „Let Me Down Easy“. Dazu kommt eine sehr coole Coverversion des Tom-Petty-Klassikers „Lucky Some Time“. Das Ganze ist auch als CD erhältlich, allerdings nur in Form von Bonustracks auf der neuen Tourversion von „Find A Light“. (Earache/Warner)
HHHHH OKu
Mumford & Sons
Delta
Seit 2007 fabrizieren Marcus Mumford (31, Ges., Git., Dr.) und seine „Sons“ Stadion-Hymnen, die im lockerleichten Folk-Rock-Gewand daherkommen. Mit ihrem unverkennbaren Stil, avancierten die Briten zu einer der größten Rockbands der Neuzeit. Die vierte Studioplatte knüpft an den Erfolgssound an und hat wieder einige Knaller in petto. Mit Akustik-Instrumenten bewaffnet, enterte das Quartett das Londoner Church Studio – besonders Winston Marshalls Banjo kommt wieder deutlich zum Vorschein. Und dennoch strotzt das Werk vor Energie. Die Highlights heißen „Guiding Light“, „Picture You“ oder „Wild Heart“. (Island/Universal)
HHHHH JS
P.O.D.
Circles
Die Kalifornier um Frontmann Sonny Sandoval zählten in den 90ern zu den Top-Acts der Nu-Metal- und Crossover-Welle. Ihr zehntes Studioalbum zeigt, dass die Herren nichts von ihrer Power und ihrem Groove verloren haben. Dabei klingen sie sehr vielseitig, arbeiten mit Ambient-Elementen, lassen Blues-Einflüsse durchschimmern sowie natürlich auch ihre Latino- und Hip-Hop-Wurzeln. Anspieltipps: Das an Linkin Park erinnernde Titelstück, das relaxte „Always Southern California“ und das deftig abgehende „Panic Attack“. (Mascot/RTD)
HHHHH OKu