Mire Buthmann (33, Ges., Git.) und Malte Müller (31, Dr., B. Ges.) machen „platte Popmusik“ im besten Sinne! Das Hamburger Duo bringt frischen Wind in die plattdeutsche Sprache und kombiniert augenzwinkernde Texte mit astreinen Sounds. Das neue Album „AHAB“ gibt es in Kombination mit einem Hörspiel, dessen Geschichten tief ins Herz der Elbmetropole gehen. Frontfrau Mire stellt Die Tüdelband im bilingualen OXMOX Interview vor …
Moin! Wi sünd dat Duo Die Tüdelband un wi maakt Popmusik mit plattdüütschen Texten, kott ok Platt-Pop. Mire Buthmann schrifft de Songs, singt un speelt E-Gitarr. Malte Müller speelt Slagtüüch mit elektronsch Elementen, singt Backings un peddt mit’n linken Foot op dat Bass-Pedal. (Moin! Wir sind das Duo Die Tüdelband und wir machen Popmusik mit plattdeutschen Texten, kurz auch Platt-Pop. Mire Buthmann schreibt die Songs, singt und spielt E-Gitarre. Malte Müller spielt Schlagzeug mit elektronischen Elementen, singt Backings und bedient mit dem linken Fuß das Bass-Pedal.)
„AHAB“ ist ein Hörspiel mit Soundtrack auf drei CDs – wie kam es zu dem Projekt?
Mire un de Autor G.A. Beckmann sünd al in de Schooltiet befrünnt ween. In lange Nachten hebbt se Plakaten maalt, Songs improviseert, Videos dreiht un Texten schreven. Se hebbt jümmers heel ünnerscheedliche Utdrucksformen söökt. G.A. Beckmann is nu mit sien Kollektiv Girl to Guerilla in de Berliner Theaterszeen aktiv, Die Tüdelband maakt siet 2009 Platt-Pop. Nu sünd wi wedder en poor Schreed opnanner to gahn, üm mit dat Höörspeel „AHAB“ tosamen en grotet Crossover-Projekt to starten. G.A. Beckmann schreev de Textvörlaag un Die Tüdelband den passenden Soundtrack to dat Stück. Opnahmen un produzeert hebbt wi dat allens sülvst in langen Nachten – torüch to de Wuddels. (Mire und der Autor G.A. Beckmann sind schon zu Schulzeiten befreundet gewesen. In langen Nächten haben sie Plakate gemalt, Songs improvisiert, Videos gedreht und Texte geschrieben. Sie haben immer sehr unterschiedliche Ausdrucksformen gesucht. G.A. Beckmann ist nun mit seinem Kollektiv Girl to Guerilla in der Berliner Theaterszene aktiv, Die Tüdelband macht seit 2009 Platt-Pop. Nun sind wir wieder ein paar Schritte aufeinander zugegangen, um mit dem Hörspiel „AHAB“ gemeinsam ein großes Crossover- Projekt zu starten. G.A.Beckmann schrieb die Textvorlage und Die Tüdelband den passenden Soundtrack zu dem Stück. Aufgenommen und produziert haben wir alles selbst in langen Nächten – zurück zu den Wurzeln.)
Im Hörspiel ist das AHAB eine Hamburger Hafenkneipe – welche sind eure Lieblings-Kneipen?
Vun en poor Hamborger Kneipen un Kaschemmen, wo wi op’t leefst sünd, singt wi sogor op uns nieget Album „AHAB“. In dat Leed „La Paloma oje“ kann een de Otze un dat Tippel II finnen. In’n Song „Kneipenmelancholie“ geiht dat üm Gemeenschap, üm Solidarität, en urig Kneipengeföhl un en schönen Klöönsnack in bunte Gesellschap an en kommodig Tresen. Un dorop kümmt dat doch an. (Einige Hamburger Lieblingskneipen und Kaschemmen tauchen sogar in den Texten des Albums auf. Im Titel „La Paloma oje“ finden sich die Otze und das Tippel II. In dem Song „Kneipenmelancholie“ geht es um Gemeinschaft, Solidarität, ein uriges Kneipengefühl und einen guten Klöönschnack in bunter Gesellschaft an einem gemütlichen Tresen. Darauf kommt es doch an.)
Was ist für euch noch typisch norddeutsch?
Typisch noorddüütsch is för uns, dat de Lüüd de Saken op’n Punkt bringt. Nich lang snacken … Un dat Temperament. Wenn de Noorddüütschen wat richtig gefallt, denn is dat „ganz goot“. Bi uns gifft dat jümmers veganet Eten ut Planten, man wi kocht geern noordische Gerichten. Denn nöömt sik dat to’n Bispeel „Birnen, Bohnen un Rooktofu“ oder „Grönkohl mit Kantüffeln un Semp“. (Typisch norddeutsch ist für uns, dass die Leute Sachen auf den Punkt bringen. Nicht lang schnacken … Und das Temperament. Wenn den Norddeutschen etwas richtig gefällt, dann ist das „ganz gut“. Wir ernähren uns pflanzlich, aber wir kochen gern nordische Gerichte. Dann heißt das zum Beispiel „Birnen, Bohnen und Räuchertofu“ oder „Grünkohl mit Kartoffeln und Senf“.)
Was für ein Publikum habt ihr bei euren Konzerten?
Wi sünd mit unse Kunzerten twischen Landgasthoff un Clubbühn ünnerwegens, twischen Fanta-Korn un Moscow-Mule. Dat heet, dat wi in de Stadt speelt, man ok so richtig op’n Dörp. Wenn wi internatschonal ünnerwegens sünd, denn fraagt uns de Lüüd na de Kunzerten noch na den een oder annern Songtext. Man in de Nederlannen köönt se uns egentlich ganz goot verstahn. Un de Musik sprickt ja ok för sik. (Wir sind mit unseren Konzerten zwischen Landgasthof und Clubbühne unterwegs, zwischen Fanta-Korn und Moscow-Mule. Das heißt, dass wir in der Stadt spielen, aber auch so richtig auf’m Dorf. Wenn wir international unterwegs sind, dann fragen uns die Leute nach den Konzerten noch nach dem einen oder anderen Songtext. Aber in den Niederlanden können sie uns eigentlich ganz gut verstehen. Und die Musik spricht ja auch für sich.)
Gibt es nach zehn Jahren noch einen Traum, den ihr euch gerne mit der Tüdelband erfüllen würdet?
En Droom erfüllt wi uns graad, denn dat gifft nu ok uns eerste Schallplatte: „AHAB“ op Vinyl. Nu schall dat geern so wiedergahn. Wi wüllt noch en poor Europatouren spelen un wiesen, dat dat geiht, de engen (Nedder-)düütschen Grenzen to sprengen. (Einen Traum erfüllen wir uns gerade, denn es gibt jetzt auch unsere erste Schallplatte: „AHAB“ auf Vinyl. Jetzt kann es gern so weitergehen. Wir wollen noch ein paar Europatouren spielen und zeigen, dass es geht, die engen (Nieder-)deutschen Grenzen zu sprengen.)