Interview: Hardbone
Hamburg ist die deutsche Heimat des Rock n Roll! Dass die hiesigen Rocker von Hardbone dieses Jahr auch Teil das Wacken Line-Ups waren, verwundert also nicht. Mit lässigen Hardrock rissen die Jungs die Wackinger am zweiten Festival-Tag aus der Mittagspause und verpassten ihnen eine ordentliche Schelle aus lauter Gitarre und glasklaren Vocals. Die Menge fand’s super, wir auch! OXMOX quatschte mit Sänger Tim über das größte Metal-Fest der Welt und wie sie im Tourbus schon mal einen Krankenhausaufenthalt verpennt haben…
Stellt euch mal vor!
Tim: Um es ganz einfach zu beschreiben machen wir Hardrock Richtung AC/DC oder Airbourne, also klassischer australischer Hardrock. Wir machen das mittlerweile seit über 15 Jahren und der Kern der Band ist immer gleich geblieben. Eigene Platten haben wir in der Zeit auch schon aufgenommen, obwohl Corona uns da leider ein bisschen ausgebremst hat; vor allem, weil unsere neue CD die bisher am aufwendigsten produzierte war.
Ihr wart auch mal beim HAMBURG-BANDCONTEST dabei?
Ja! Das muss 2008 oder 2009 im Headcrash gewesen sein, also schon lange her (lacht).
Wie kam es zu eurem Wacken-Auftritt?
Mittlerweile sind wir bei einer Booking-Firma untergebracht, die das für uns übernimmt. Unser Booker war also dieses Jahr ganz fleißig dabei und tatsächlich war das ne ganz abgefahrene Geschichte. Die Frau unseres Gitarristen ist mit einer befreundet, dessen Mann wiederum Produzent ist, der damit zusammenhängt. Wacken hat dieses Jahr ja viel mehr Bühnen aufgebaut, als üblich und haben wohl gemerkt, dass sie die gar nicht alle füllen können. Deshalb wurde dann verzweifelt nach weiteren Bands gesucht, da viele Musiker aufgrund fehlender Crew etc. absagen mussten. Dann hat die Freundin uns vorgeschlagen und dadurch wurden wir reingedrückt. Unser Slot (Anm. d. Red. Samstag, 12:45 Uhr) war echt der Hammer und das Konzert ist für mich mit Abstand das geilste, was ich je gespielt hab! Da hatte ich Momente, wo ich froh war, meine Haare ein bisschen vor dem Gesicht hängen zu lassen, weil ich echt Tränen in den Augen hatte. Das darf der sensible Mann von heute auch mal sagen. (Lacht)
Und was war eurer lustigster Wacken-Moment?
Also für mich war das, glaub ich, als wir schon zur Bühne gefahren sind und die Höhner noch gespielt haben. Das ist ja eher so ne Partyband und Alter, da war ja noch mehr los, als bei uns! Die Leute haben lautstark gesungen: „Pass up, pass up, Prinzessin, dat Krokodil will disch fressen.“ Ich dachte, dass wäre Wacken und dann singen die sowas, das kann doch nicht deren Ernst sein! (Lacht)
Da war der halbe Ruhrpott im FC Köln Trikot am Start!
Was war in den 15 Jahren euer verrücktestes Erlebnis?
Oha, da gibt es einige… Einmal sind wir für 10 Termine 7.000km im Hochsommer durch Spanien gereist. Bei 6 Mann im VW-Bus ging die Klimaanlage schon am zweiten Tag kaputt… Oder, als wir von Freiburg in Richtung Schweiz gestartet sind und gerade noch rechtzeitig gemerkt haben, dass wir unseren Roadie am Hotel haben stehen lassen (Sorry Hansi…). Vermutlich war es aber der todesähnliche Schlaf im Nightliner auf dem Weg von Nürnberg nach Herford. Alle haben so fest gepennt, dass wir verpasst haben, wie unser Techniker im Bus gestürzt ist, sich dabei die Schulter ausgekugelt hat, der Nightliner dem Krankenwagen ins Krankenhaus gefolgt ist und wir uns am nächsten Morgen gewundert haben, warum Kalli mit Armbinde am Pult stand. (Lacht)
Kannst du uns schon ein paar Pläne für die Zukunft verraten?
Nach der Pandemie müssen wir leider erstmal wieder anfangen, uns ein bisschen hochzuspielen, um einen Platz am Markt zu ergattern.
Nächstes Jahr würden wir gern ein neues Album rausbringen und damit dann ordentlich auf Tour gehen! Vielleicht können wir wieder ne geile Suppurt-Tour machen wie 2018, als wir mit Thundermother unterwegs waren. Das hat uns echt weitergebracht.
Habt ihr schon weitere Shows für Hamburg geplant?
Wir spielen im Dezember immer eine Art Abschlussshow in Marias Ballroom, die sich irgendwie als Tradition etabliert hat.
Also, am 10. Dezember wird nochmal ordentlich abgerockt!
Julia Fischer