Nach 14 spannenden Festivaltagen ging das 22. Japan-Filmfest Hamburg am Mittwoch, den 01. September, erfolgreich zu Ende. Erneut wurde ein Publikumspreis für die beste japanische Kinoproduktion verliehen. Aus einer Vorauswahl von fünf Filmbeiträgen konnte das Publikum mittels eines Votingsystems den Siegerfilm küren. Die drei Jurypreisträger wurden aus dem Kreis der über 80 Filmbeiträge des Festivals gewählt. Verkündet wurden die Gewinnerfilme mittels einer feierlichen Zeremonie auf unserem YouTube-Kanal (youtu.be/1m1wBCfIWpU). Das Team des 22. Japan-Filmfest Hamburg gratuliert allen Gewinnern des Jahres 2021 und bedankt sich bei seinen zahlreichen Unterstützern und Sponsoren, ohne deren Beitrag das Filmfest nicht möglich gewesen wäre!
Die Abstimmung zum Publikumspreis erfolgte dieses Jahr online über unsere Filmfestseite jffh.de. Jeder der fünf nominierten Filme konnte mit einer Wertung von 1 bis 4 Sternen bewertet werden. Voraussetzung für die Stimmabgabe war der Besitz eines Streaming-Codes für einen der nominierten Filme.
Die Gewinnerfilme im Einzelnen:
1. Publikumspreis für den besten Film des Festivals
Der Publikumspreis für den besten Kinofilm des Festivals wurde an den Film I Water a Cactus von Yūki Sugiyama, Shōhei Hisamitsu und Minori Oka verliehen (jffh.de/i-water-a-cactus.html), der das höchste Zuschauervoting auf sich vereinen konnte. Nominiert waren fünf aktuelle japanische Produktionen (Harmonica-Tayo, Osaka Loan Shark, I water a cactus, One Cut of Life und Color of Happiness) aus allen Genres, die das Publikum mittels eines Punktesystems bewerten konnte. Mit der Verleihung wurde der Festivalbeitrag gewürdigt, der das Publikum in besonderem Maße begeistern konnte.
2. Jury-Preis für die beste Independent-Produktion
Der Jury-Preis für den besten und künstlerisch herausragendsten Kinofilm des Festivals wurde an Harmonica-Taiyo von Seiichi Hishikawa verliehen (jffh.de/harmonica-taiyo.html). Nominiert waren ausschließlich unabhängige Produktionen, die keine finanzielle Unterstützung durch eines der etablierten großen Filmstudios erhalten hatten. Mit der Verleihung der Jury soll somit neben der künstlerischen Leistung der Mut des Filmteams gewürdigt werden, den eine unabhängige Kinoproduktion erfordert. Beeindruckt hat insbesondere das an den klassischen japanischen Heimat- und Liebesfilm angelehnte Setting, die hoch emotional erzählte Familiengeschichte, eingebettet in die wunderschön gefilmte Landschaft und das Leben in der japanischen Stadt Niigata.
3. Spezialpreis für die beste Genreproduktion
Der Spezialpreis für den unterhaltsamsten und produktionstechnisch überzeugendsten japanischen Genrefilm des Festivals wird an Cosmetic DNA von Ken’ya Ōkubo verliehen (jffh.de/cosmetic-dna.html). Nominiert wurden alle unabhängig produzierten Genrefilme, insbesondere aus den Bereichen Action, Psychothriller, Science Fiction, Fantasy und Horror. Der Preisträger ist ein Film, dem es mit den Mitteln des Genrefilms gelingt eine fesselnde und einzigartige feministische Geschichte zu erzählen, auch im Hinblick auf die Me-Too-Bewegung und die Rolle der Frauen in der japanischen Gesellschaft. Somit wird insbesondere die kreative Kombination aus gesellschaftskritischer Grundidee und schrägem Humor gewürdigt, die einen hohen Unterhaltungswert des Films garantieren.
4. Sonderpreis für eine außergewöhnliche künstlerische Leistung
Der Preis für eine außergewöhnliche künstlerische Leistung wird an Yūki Sugiyama verliehen, dessen improvisiertes Drehbuch zum Film I Water a Cactus bei der Jury bleibenden Eindruck hinterlässt (jffh.de/i-water-a-cactus.html). Beeindruckt hat insbesondere die zurückhaltende Emotionalität der Dialoge, die gerade durch ihre Unaufgeregtheit ein besonders berührendes Lebensgefühl vermitteln. Durch das frische Schauspiel des Darsteller-Ensembles wird das Drehbuch wundervoll mit Leben erfüllt.
Zusammensetzung der Festivaljury
Die Wahl der Preisträger erfolgte durch unsere erfahrene Festivaljury, die sich aus fünf langjährigen Mitgliedern des Vereins Nihon Media e. V. und externen Cineasten und Experten der japanischen Popkultur zusammensetzt. Vorsitzende der Festivaljury war in diesem Jahr die freiberufliche Kultur- und Filmjournalist:in Alicia Haddick*.
*Alicia Haddick ist freiberufliche Kultur- und Filmjournalist:in und hat u. a. für Letterboxd, Polygon und OTAQUEST geschrieben. Sie absolvierte ein Studium der japanischen Sprache an der Durham Universität und berichtet seit mehreren Jahren über die japanische Filmindustrie, rezensiert die neuesten Anime- und Realfilme und liefert Analysen über die kulturelle Auswirkung und geschäftliche Seite des japanischen Films. Alicia ist ebenfalls verantwortlich für die monatliche Kolumne „Your Japanese Film Insight“ bei OTAQUEST, welche ausgehend von wichtigen und vernachlässigten Filme und Regisseure einen tiefgreifenden Einblick in die Geschichte des japanischen Kinos bietet.
Informationen zum Japan-Filmfest Hamburg im Internet:
www.facebook.com/japan.filmfest.hamburg (JFFH-Facebook-Seite)
www.jffh.de (Website)
youtube.com/jffh-de (YouTube-Kanal mit Trailern & Impressionen)
www.flickr.com/jffh (Flickr-Seite des JFFH mit Fotos der letzten Jahre)
twitter.com/japanfilmfesthh (Twitter-Kanal des JFFH)
Das Japan-Filmfest Hamburg findet seit 1999 jährlich kurz nach dem Kirschblütenfest statt. 2021 steht das fest im Kulturkalender der Hansestadt verankerte Filmfestival unter dem Motto „Die Augen sind der Spiegel der Seele“ und findet in diesem Jahr im August statt. Das Filmfest ist eine Initiative des Nihon Media e. V. und wird überwiegend von ehrenamtlich mitwirkenden Vereinsmitgliedern und Unterstützern organisiert und durchgeführt. Ziel des Vereins ist es, einen Beitrag zur japanisch-deutschen Freundschaft zu leisten und Kulturschaffenden aus Japan in Deutschland eine Bühne zu geben.