2.Oktober – einen Tag vor dem Feiertag, beehren die Bands SCHIZOPHRENIA, IMMOLATION, MUNICIPAL WASTE und die Death Metal Urgesteine CANNIBAL CORPSE die Große Freiheit 36 auf der Reeperbahn. “Hey komm, wir nehmen mal den Zug, dann brauchen wir uns nicht überlegen wer der Fahrer ist” war an diesem Tag die wohl dümmste Überlegung die man haben konnte. Das hochmoderne Stellwerk der Deutschen Bahn in Pinneberg hatte sich kurz zuvor überlegt, schon in das verlängerte Wochenende zu starten und so hingen über Stunden 100erte Fahrgäste an den Bahnhöfen fest. Falsche Ansagen, unfähiges Personal – High Five für den “hoch modernen und hochtechnisierten Schienenverkehr Anbieter”. Lange Rede, kurzer Sinn: trotz eingeplantem Zeitpuffer von 2 Stunden mußten wir SCHIZOPHRENIA leider sausen lassen und erlebten nur noch die letzten 2 Songs, als wir endlich in der Großen Freiheit ankamen. So ein Mist. Also leider keine Bilder für Euch.
Aber so mies wie der Tag startete, so großartig verlief dann wenigstens der Rest des Mini Festivals.
IMMOLATION sind für mich eine der ersten Extrem-Metal -Bands, die in meiner eigenen Metalheadgeschichte hängen geblieben sind. “Dawn Of Possessions” ,ihr Debütalbum, war das für mich prägendste Album dieses Genres und hat mich für immer an diese Band gebunden, auch wenn sie ihren Sound im Laufe der Zeit etwas änderten. Für den Original Patch auf meiner Kutte wurden mir schon Summen geboten, die für einen Wochenendtrip zu zweit gereicht hätten und trotz dieser Verbundenheit hat es nie geklappt, die Band live auf ihren eigenen Touren zu erleben. Festivals mal ausgenommen..Umso mehr freute ich mich auf diesen Gig und wurde nicht enttäuscht. Gleich mit dem Titelsong ihres letzten Albums ‘Acts Of Gods’ geht die Menge steil. IMMOLATION waren immer schon anders. Sie haben nie den Rang von CANNIBAL CORPSE oder MORBID ANGEL erreicht, haben aber vielleicht genau deswegen die gefühlt treueren Fans. Wer hier in der Menge steht und sich bewegt, ist auch genau wegen dieser Band hier und will auch das, was einem geboten wird. Auch wenn das Set mit 9 Songs leider recht kurz ist, so ist es mit Liedern wie “The Distorting Light”, ‘Kingdom Of Conspiracy’, ‘A Glorious Epoch’ und ‘Noose Of Thorns’ oder ‘Into Everlasting Fire’ absolut auf Topniveau gefüllt.
Als nächstes waren MUNICIPAL WASTE am Start, die Hardcore-Thrasher aus Richmond, Virginia USA sind seit Mitte der 2000er auf einem Höhenflug und sehr begehrt in der Metalszene. Auch hier spürte man sofort, daß die Kombination der 4 Bands an diesem Abend einfach perfekt passte. Die Setlist war grandios bestückt und hielt mit Songs wie ‘You’re Cut Off’, ‘Crank The Heat’, ‘Wave Of Death ‘ oder den Fanlieblingen ‘Under The Waste’ und ‘Born To Party’ so einige Perlen der Band bereit. Die Energie von Sänger Tony Foresta sprang mit den ersten Tönen direkt aufs Publikum über und brachte den ausverkauften Saal im Nu zum Kochen. Einfach großartig und sehr schweißtreibend bis hierher.
Der Hauptakteur des Abends ließ nicht lange auf sich warten. Ladies and Gentlemen, CANNIBAL CORPSE are in the House !!
Leider ohne Gitarren Hexer Erik Rutan, der die Tour vorzeitig abbrechen mußte, da Hurrikan Helene in Florida auch sein Zuhause zerstörte und Erik bei seiner Familie sein wollte. Absolut verständlich. In den Social Medias äußerte sich die Band wie folgt dazu:
“Aufgrund der katastrophalen Schäden an seinem Haus durch Hurrikan Helene hat Erik Rutan die Tournee verlassen, um in dieser Zeit bei seiner Familie zu sein. Unser Mitgefühl gilt Erik und seiner Frau, die mit dieser Situation fertig werden müssen.“
Wir wünschen Erik und seiner Familie an dieser Stelle ebenfalls alles Gute weiterhin.
Nun, CANNIBAL CORPSE standen nie so sehr in meinem Fokus wie IMMOLATION. Vielleicht auch, weil ich in der Schule immerzu bombardiert wurde von Mitschülern, die die Band wie auch NAPALM DEATH, MORBID ANGEL und ähnliche Bands hofierten und über alles stellten, was mir damals schon auf den Sack ging. Inzwischen weiß ich, daß die meisten keine Ahnung von den Bands hatten und nur die Shirts und die Plattencover kannten und zur Schau gestellt haben, was das ganze irgendwie absurd lächerlich macht. Im Gegensatz zu denen kann ich mit diesen Legenden tatsächlich etwas anfangen und auch mitreden.
Was das Quartett an diesem Abend hier abliefert ohne Erik ist aber wirklich nicht von dieser Welt. Ab Minute Eins des Gigs ist die Halle voll mit Crowdsurfer und “Der Nacken”, wie eine bekannte Corpsegrinder (George Fisher) liebevoll nennt, gibt auf der Bühne wirklich alles. Der mittlerweile 55 jährige läßt die Haare fliegen und den Kopf Kreisen in einer Art und Weise, wo manch 20jährigem schon längst der Kopf von den Schultern gerollt wäre. ‘Das ist doch unnormal’ höre ich hinter mir nen Altmetaller raunen. “Jo. Aber geil.” war da schon die richtige Antwort seines Kumpels.
Das Set hat leider mal wieder nicht alles bieten können was man sich erhoffte, denn die nach wie vor indizierten Songs – in meinen Augen übrigens völliger Blödsinn – durften mal wieder nicht performed werden. Was für ein Verlust. Dennoch waren mit Songs wie ‘Blood Blind’, ‘Inhuman Harvest’, ‘Disposal Of The Body’, ‘Fucked With A Knife’, ‘Unleashing The Bloodthirsty’ oder auch ‘Pit Of Zombies’ oder ‘Staring Throu The Eye Of The Dead’ jede Menge Hits auf der Liste. Mit ‘Stripped, Rapid and Strangled’ beenden CANNIBAL CORPSE einen sehr intensiven Abend. Oder wie mein Lieblings Musiklexikon in Menschengestalt es sagte: Es war ein runder Krawallabend. So ist es. Danke allen Beteiligten.
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