Wenn HÄMATOM auf ihrer 20 Jahre Jubiläumstour das Abschlusskonzert in Hamburg stattfinden lassen, dann muss man als Fan dabei sein. Gerade auch mit den beiden Supportbands FOCUS. und ENGST hat man ein großartiges Bundle zusammengestellt.
Eigentlich sollte man denken, dass der Hauptact auch die beste Show abliefert. Leider durften HÄMATOM in der Inselpark Arena Keinerlei Pyroeffekte einbauen. Ein Punkt, der einer Show, die in anderen Städten mit Pyro-Effekten strotzte, eine ganze Menge Energie nimmt. Leider. Aber dafür haben sowohl FOCUS, als auch ENGST und natürlich HÄMATOM selbst am 22.02. jeweils die Bühne gerockt, als gäbe es kein‘ Morgen.
FOCUS. waren für viele Anwesende in der ausverkauften Arena der Neuling noch unbekannt. Allerdings ist das ja kein Hinderungsgrund, sie zu mögen. Und das haben die Jungs aus Riesa in Null Komma Nix geschafft. Das Publikum ist spätestens ab Song Nr. 2 Feuer und Flamme (haha, in einer Halle ohne Pyros….) und feiern die Band, als würden sie sie seit Jahren bestens kennen. FOCUS. sind für viele eine grandiose Neuentdeckung in Sachen deutschsprachigem Punkrock. Die Jungs haben Power, sie haben Bock und sie machen von Anfang an klar, wo der Frosch die Locken hat. Hut ab für FOCUS. Aus Riesa. Danke für diesen tollen, wenn auch kurzen Auftakt des Abends.
ENGST braucht man wohl keinem Deutschrock/Punk Fan mehr vorstellen. Die Berliner Truppe, die inzwischen in einem Atemzug mit SERUM 114, ROGERS und den BROILERS erwähnt wird, feiert dieses Jahr übrigens ihr 10jähriges Jubiläum (am 19.12.2025 auch in Hamburg im ‘Uebel & Gefährlich’). Die Band nutzt die durch FOCUS. freigesetzt Energie in der Halle und treibt die Fans immer weiter an und sie saugen jeden Moment des Gigs auf wie ein Schwamm. Allerorts wird getanzt, gerockt und gefeiert. So muss ein solches Konzert in Erinnerung bleiben. Auch hier ein fettes DANKE an die Berliner Punkrocker für einen fulminanten Gig.
Tja, und dann waren sie da: HÄMATOM. Die Fans dürfen sich erstmal lockern, angeregt dazu von Elsa, dem Einhorn. Das letzte Konzert einer Tour hat immer irgendwas besonderes und so haben HÄMATOM im Vorwege den Fans eine Wette vorgeschlagen: schaffen sie das SOLD OUT an diesem Abend, dann werden die Franken (genauer: Oberfranken) den Song ‘Schmutzig Liebe Machen’ in einer besonderen Version mit Küchengeräten und anderen Haushaltsgeräten zelebrieren. Die Wette musste eingelöst werden, denn die Halle wurde an der Abendkasse restlos ausverkauft. Die Band wirkt natürlich nicht mehr so frisch wie beim ersten Gig der Tour, aber die alten Hähne der Band – und natürlich das junge – ähm…Kücken ROSE (kann man das so sagen?) natürlich nicht zu vergessen – reißen sich sprichwörtlich den A**** auf für die Fans. Die fehlenden Pyros sind natürlich extrem schade, gerade auch für uns Fotografen. Aber der Stimmung unter den Fans tut das keinen Abbruch. Es ist einfach eine Freude, diese Stimmung hautnah zu erleben. Natürlich merkt man bei vielen, dass WEST einfach fehlt. Aber er ist dabei. In den Erinnerungen der Fans, in den Herzen aller Anwesenden und überlebensgroß als Backdrop auf der Bühne. Welch ein schönes Zeichen der Band, den verstorbenen “Jung’ am Bass” zu Ehren. Und die Setlist? Ein kunterbunter Trip durch die Bandgeschichte. Was will das Fan Herz noch mehr? Zur Freude aller war SUED auch wieder fit genug, dass er seine Drumset-Reise über die Köpfe der Fans wie gewohnt absolvieren konnte. So wurden letztlich alle Dinge, die dann doch mal aus dem Kurs geraten während einer Tour, auch wieder gerade gebogen. Hmm… bis auf die Pyros…. Aber man soll ja nicht jammern. Freuen wir uns lieber, dass HÄMATOM immer noch da sind, mit ROSE an der 2. Gitarre, die einen großartigen Job gemacht hat und auch spürbar herzlich in der großen Hämatom Familie aufgenommen wurde. Auch von uns nochmal ein herzliches Willkommen und schön, dass Du da bist. Wir bedanken uns bei HÄMATOM , für eine 2 stündige Reise mit lauter Höhepunkten.
Außer den fehlenden… ach, ihr wisst schon…..
