Am heutigen 30.04.2023 haben sich knapp 2500 Leute für das Konzert von MONO INC. In der Sporthalle eingefunden. Das vorwiegend ältere Publikum kennt die Qualitäten der Band. Bevor es zum eigentlichen Teil des Abends kommt dürfen allerdings noch 2 Supportbands ran.
Los geht es zunächst mit der Gruppe SANZ. Die Band betritt einzeln die lediglich mit drei Bodenlichtern beleuchtete Bühne. Sie bestehen aus 2 Gitarren, Bass, Schlagzeug und Sänger. Das sparsame Bühnenbild aus wenigen Spots und der SANZflagge in Hintergrund, lenkt die Aufmerksamkeit auf die Band selbst. Auf den zweiten Blick erkennt man erst kleine Details, wie z.B. den Skelett Schädel am Mikrofonständer eines Gitarristen. Während der Show erscheint die Bühne in unterschiedlichen Farben und Effekten, die die Musik gut einrahmen.
Die Band präsentiert zunächst „Let Us Die“. Der Sänger Sandro Geissler mit seiner ruhigen klaren Stimme sowie seinem überzeugenden charismatischen auftreten animiert das Publikum erfolgreich zum Mitmachen. SANZ spielen die ersten 6 Titel ihres erst kürzlich erschienen Debüt Albums „We Are Lost“. Während „Break Me Down“ gibt es ein sehr schönes Gitarrensolo, bei dem man regelrecht den Schmerz mitfühlt. Vor dem letzten Song „My Heart Is In Your Hand“ ertönen in der Halle laute „Ohoo o o hoo“ Rufe, diese sind dem Sänger geschuldet, der die Menge zum Toben bringt. Die Menge ist begeistert. Der Ausschnitt aus dem Debüt Album ist vielversprechend und weckt Interesse auf mehr der sowohl emotional und melancholisch als auch tanzbar und eingängigen Songs.
“Die schonungslosen, ehrlichen Texte über Ängste, Depressionen, Hoffnungen und Liebe, sorgen zusätzlich für ein mitreißendes Hörerlebnis.” (Zitat SANZ, 2023) Sie laden somit zum Lauschen der Geschichte ein. An dem Abend war der dritte Auftritt der Formation SANZ. Es ist ein wahres Erlebnis hier dabei zu sein.
Als zweite Band folgen nun STORM SEEKER. Auf der Bühne ist neben einer großen Planke mit dem Schriftzug Nautic Force, welcher der Name des neuen Albums ist, auch ein Rumfass zu sehen. Vier Lampen deuten den Rest des Schiffes als Silhouette an. Der Rum wird während der Show direkt vom Keyboarder, Ughar der schrecklich Durstige, gezapft und verteilt. Ferner besitzt dieser einen eigenen Ventilator, wodurch sein wallendes Haar stets im Wind steht. Gegen 19:45 Uhr beginnt die Show bei Meeresrauschen und Gitarren Klang, es kommt einem vor, als würde die angeheuerte Mannschaft an Board kommen. Die Mannschaft besteht aus Fabi an der Leier, Paulie mit Gitarre, Ughar am Keyboard, Olaf Abor am Schlagzeug und einem ebenfalls sehr Charmanten Sänger, Timothy Abor der äußerlich David Garrett ähnelt.
Das erste Lied reißt sofort mit. Man kommt sich vor wie auf See. Man nimmt Timothy den gestandenen Seemann sofort ab, mit seiner rauen, tiefen Stimme und dem Mantel scheint es, als würde er wie fest am Steuer des Schiffes zu stehen. Neben Songs wie „Pirate Squad“, „Bottoms Up“ oder „Row Row Row“ spielen Sie auch „Heaveway“ oder „Miles And Miles“ vom neuen Album Nautic Force. Die Band geht richtig ab, freudiges lachen, mitwippen und nickende Köpfe überall im Publikum. Bei „Row Row Row“ zwingt Timothy das Publikum förmlich zum Mitrudern und die Menge hat sichtlich ihren Spaß dabei. Nach 9 Songs und 40 Minuten ist die Show leider schon zu Ende. Es war so eingehend, dass sie die Zeit förmlich, wie im Flug verging. Fabi wechselt während der Show zwischen Leier, Flöte und Nyckelharpa. STORM SEEKER bieten feinsten Mittelalter Folk Rock, der absolut sehenswert ist. Wer Gruppen wie VERSENGOLD, SALTATIO MORTIS oder SANTIANO mag, wird STORM SEEKER lieben.
Nach einem sehr kurzen Changeover kommt endlich der Hauptact des Abends. MONO INC. Der Vorhang fällt und gibt das Bühnenbild zum Vorschein. Es wirkt zunächst sparsam, wenn man jedoch das durchsichtige Schlagzeug in 3m Höhe entdeckt hat, wirkt es jedoch pompös. Schlagzeugerin Katha Mia trägt eine schwarze Krone. Carl und Val stehen rechts und links, ein wenig tiefer als das Schlagzeug neben Selbigen. Zu Beginn der Show „fliegen“ sie nach unten zum Sänger Martin Engler.
Die Show beginnt mit „At The End Of The Rainbow“ und „Louder Than Hell“, Leadsänger Martin animiert stetig das Publikum zum Klatschen und Mitmachen. Bei „A Vagabound’s Life“ singt die gesamte Halle den Refrain und sorgt damit für den ersten Gänsehautmoment. Die Band genießt die Stimmung sehr. Martin ist stets nahe am Publikum, reißt Witze, wie zum Beispiel: „Drei Monate nach einem neuen Album Touren wir durch die Gegend und prüfen die Text Sicherheit der Fans…“ Großes lachen macht sich breit. Er spielt den Titelsong des aktuellen Albums „Ravenblack“ an und das Publikum setzt verhalten mit „Ravenblack“ rufen ein, das reicht Martin nicht an Stimmung und so entscheidet er sich dann doch für die erste Single Auskopplung „Princess Of The Night“. Bei „Arabia“ zeigt die Band nun, was sie wirklich kann. Neben blinkenden Lichtern, Spots auf die Protagonisten, wechselnden Farben gibt es Feuersäulen, es wird also heiß. Spätestens jetzt, bei „Where The Raven Flies“ hört das Publikum auf Martin. Das Stück wechselt von langsam melancholisch bis hart und erinnert dabei an die besten Zeiten von NIGHTWISH. Katha hat eine fantastische klare und hohe Stimme, die hier wunderbar zur Geltung kommt.
Während „Angels Never Die“, dem gemeinsamen Stück mit Sandro, Sänger von SANZ, zeigt dieser einmal mehr, was er mit seiner Stimme wirklich kann. Martin ergänzt ihn Super, samt frischem Mantel. Zu „After Dark“ stürmt STORM SEEKER wieder die Bühne. Zum Song „Lieb Mich“ entsteht ein schier unbeschreibliches WIR Gefühl, wunderschön, ruhig und gesellig ist es.
Wieder zurück auf der Bühne und mit Akustik Gitarre bewaffnet, singt Martin den Song Halleluja. Darauf folgt eine Interpretation von Passenger und die Band erscheint nach und nach wieder. Die Stimmung kennt keine Grenzen mehr. Carl und Val wechseln auf Fässer und präsentieren „He’s A Pirate“. Bevor es mit den eigenen Songs „Ravenblack“ und „Empire“ dem Ende zu geht. Doch die Menge ist nicht zufrieden, also wird Zugabe gefordert. Dieser kommt MONO INC. mit 4 Stücken nach. „Wiedersehen Woanders“ wird auf einer Bühne mitten im Publikum präsentiert. In der Halle gehen die Handylichter oder Feuerzeuge an. Das Lichtermeer soll den verlorenen Seelen ihren Weg nach Hause zeigen. Die Melancholie schwebt durch den Raum, alle sind ganz andächtig und singen mit. Doch bei „Welcome To Hell“ ist damit dann wieder Schluss mit Ruhe und Lampen. Das Publikum ist wie gefangen von Martins Stimme und schwelgen in den Klängen des Liedes. Unter „Heartbeat Of The Dead“ wirkt das Publikum wie erlöst, es wird getanzt, gesungen und der Bass erfüllt das Herz. Der Applaus für MONO INC. will nicht enden. Doch plötzlich ertönt Kirchenmusik und Katha sitzt nun mit Raben Schultern hinter ihrem Schlagzeug. „Children Of The Dark“ verkündet das Ende der Show. Alle stimmen ein letztes Mal mit Martin und der Band ein und singen kräftig mit. Die Band genießt es sichtlich und die Show endet mit einem Knall.
Doch dem nicht genug, die Band bedankt und verneigt sich vor dem immernoch applaudierenden Publikum. Zum Glück kann man MONO INC. bereits im kommenden Jahr auf ihrer MONO INC. Symphonic Tour 2024 durch die Konzertsäle Deutschlands wieder sehen. Am 18.05.2024 sind sie in der Friedrich-Ebert-Halle Hamburg zu Gast.
Text: Alex Höfs
Bilder: Nola, HIER geht´s zur vollständigen Galerie