TENACIOUS D spalten die Gemeinde der Musikfreunde. Die einen feiern sie wie keine Zweiten, die anderen können mit dem Humor eines Jack Black und Kyle Gass nicht viel anfangen. Humor ist ja eh eine Sache, die manche verstehen und andere stattdessen zum Lachen in den Keller gehen. Was aber unbestreitbar ist, ist die musikalische Qualität der beiden Hollywood ‘Schwergewichte’, die sie am vergangenen Dienstag in der Hamburger Sporthalle wieder mehr als bravourös unter Beweis stellten, nachdem ihr Support-Act STEEL BEANS das Publikum mit seiner Ein-Mann-Show (Schlagzeug, E-Gitarre und Keybord gleichzeitig alleine zu spielen ist etwas, das man in dieser Form eher selten sieht) anheizen und belustigen durfte.
Zurück zu The D, wie die Fans das Duo Black/Gass liebevoll nennen. Wer 6500 Besucher – die Sporthalle war ausverkauft – mit nur 3 Tönen in eine sofortige mit 130% übersprudelnde Feierstimmung versetzt, kann nicht so falsch liegen mit seinem Konzept. Frenetisch singen die anwesenden Fans jede noch so kleine Textzeile und Note so punktgenau und laut mit, dass man stellenweise die Band kaum hören konnte. Mit ihren Hits wie Kickapoo oder Belzeboob, Rise of the Fenix, The Metal oder Karate bringen sie die Massen zum Brodeln. Mit ihrem Über-Hit Tribute reissen sie die Sporthalle sinnbildlich endgültig ab. Auch das Wicked Game Cover wurde so perfekt intoniert von den Fans, das CHRIS ISAAK wahrscheinlich neidisch die Halle verlassen hätte.
Ein wunderbarer Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Nur eins wirkte dann doch etwas grotesk: die Tourshirts waren lediglich bis Größe XXL erhältlich, die dazu auch noch recht klein wirkten und unwillkürlich für Bilder im Kopf sorgten, wie The D versuchen, sich selbst in diese Shirts hinein zu zwängen. Und somit lieferten sie auch hier noch Grund für einen Lacher abseits des Geschehens in der Halle.