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Albumreview: METAL CHURCH – Congregation Of Annihilation

Ur-Sänger David Waynes Dahinscheiden an den Folgen eines Autounfalls im Jahr 2005, der Verlust durch (wahrscheinlichen) Suizid von Frontmann Mike Howe 2021, nun jüngst der Tod des Gründungsdrummers Kirk Arrington – die Tragödien um METAL CHURCH reißen nicht ab. Um so bemerkenswerter, dass das US-Metal-Urgestein eisern durchhält und in schöner Regelmäßigkeit weiterhin neue Musik auf den Markt bringt — im Falle von ‘Congregation Of Annihilation” handelt es sich um das (verflixte?) 13. Album. Den Start macht man mit ‘Another Judgement Day’ und setzt dabei ein klares Opener-Statement: Neu-Sänger Mark Lopes emuliert nicht Mike Howe, nicht David Wayne und auch nicht den sträflicherweise gern vergessenen Ronnie Munroe, sondern vereint in sich Elemente der Delivery von allen dreien, hat aber einige Zentner mehr knarrenden Kies auf den Stimmbändern. Der Song geht gut vorwärts, für den Geschmack des Rezensenten hat Gitarrist, Bandleader und auf dieser Scheibe auch Produzent Kurdt Vanderhoof jedoch die Gitarren einen Tick zu furztrocken produziert, so dass wirklich nichts sahnig klingt — was aber gut zum garstigen Charakter des Songs passt. Der Zweitling und Titeltrack ‘Congregation Of Annihilation’ steigt groovig ein und schraubt den Aggro-Faktor noch ein paar Levels höher, steigert sich zur bös dahergrollenden Abrissbirne mit Brüllchorus vom Feinsten. Solider Daumen hoch, das wird live einiges reißen. ‘Pick A God And Prey’ setzt den eingeschlagenen Kurs fort, trashig und speedmetallisch erinnert die Nummer an Annihilator zu ‘King Of The Kill’-Zeiten. Brilliant ist hier der Gesang von Lopes, der seine Range voll auslotet und in manchen Momenten manisches Mountain-King-Feeling versprüht. Der erste Ausfall macht sich danach in Form von ‘Children Of The Lie’ bemerkbar, hier ist das Riffing eher Rock’n’Roll-lastig und die Drums mit leichter Thrash-Kante versehen, ansonsten bleibt das Teil aber eher blass und wenig abwechslungsreich, leichte Unsauberkeiten im Gitarrensolo sind zu hören und das langgezogene Ende wirkt etwas gezwungen. Schade, da hätte man mehr draus machen können. Entschädigt wird man aber quasi sofort durch ‘Me The Nothing’. Hier wird das Drama auf 11 gedreht, geschmackvolles Midtempo-Riffing trifft auf cleane Gitarreneinsprengsel, später sogar ätherische, dezent gesetzte Synthteppiche und Piano. Tolles Arrangement und ein Highlight der Platte! ‘Making Monsters’ gestaltet sich hierauf wieder thrashiger und groovet mit einem tollen Bassriff zum Mitwippen animierend aus den Boxen, kommt allerdings mit erneut extrem trockener Gitarrenproduktion. Treibender, straighter Rock dominiert auf ‘Say A Prayer With 7 Bullets’, das seine bleiernen Cojones stolz zur Schau trägt, im Liveset eine gute Figur machen dürfte und ein wenig an Metallica in den 90ern erinnert. Bangerfutter folgt im Nachgang mit ‘These Violent Thrills’, das stark nach vorn geht. Hier packt Lopes häufiger sein hohes Register aus und die Gitarrensoli sitzen wie Arsch uff Eimer — simpel gestrickt, aber effizient und sympathisch. Auf dem abschließenden ‘All That We Destroy’ bietet sich dann noch einmal ein zusammenfassender und gutklassig zu nennender Querschnitt der Scheibe inklusive einem netten Chorus. Fazit: Mit ‘Congregation Of Annihilation’ melden sich METAL CHURCH zwar von Schicksalsschlägen unbeirrt zurück, scheinen sich aber noch nicht 100%ig gefangen zu haben. Dennoch ein beeindruckendes Stück Musik, das im (oberen) Mittelfeld der Band-Discografie anzusiedeln ist und trotz gelegentlicher Längen mächtig Spaß macht. Man darf sich auf die Live-Präsentation des Materials freuen!

 

7 von 10 Punkten

Das Album wird von Rat Pak Records/Reaper Entertainment veröffentlicht und ist bereits erschienen.

 

Euer Doctor Hentai

Autor

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