Nachdem U.D.O. 2021 mit ‚Game Over‘ schon ein großartiges Album rausgehauen haben, kommt nun morgen am 25.8. der wahrscheinlich metallischste ‚Touchdown‚ der NFL Football Preseason auf uns zu. Und um das Footballbild noch weiter auszureizen: mit Peter Baltes (Bass) hat Coach Dirkschneider den von Fans der Band wohl am sehnlichsten erwarteten Running Back ins Boot geholt und damit eine Mannschaft zusammen gestellt, die noch richtig fette Spielzüge in den nächsten Jahren erwarten lässt.
So, Schluss mit den Football Analogien. Kümmern wir uns um die Musik. Eingeleitet wird der erste Song des Albums – Isolation Man – mit einem Drum Intro, das einfach sofort auf den Punkt kommt. Sven Dirkschneiders Drumming ist wieder mal exzellent und soundtechnisch absolut großartig abgemischt auf diesem Album. Baltes‘ Bass ist vom ersten Song an hör- und spürbar und auch Udo selbst – der gute Mann ist übrigens gemütliche 71 Jahre jung – klingt frischer als bei ‚Game Over‘. Ob das auch an Peter Baltes Rückkehr in Udos Arbeitsalltag liegen mag? Seiner eigenen Aussage nach zumindest alles andere als Unmöglich.
‚Touchdown‚ hat vieles zu bieten aber eines nicht: Balladen. Und das ist gut so. Nicht das U.D.O. keine Balladen kann aber mal ehrlich, muss auf jedem Album eine dabei sein? Meiner Meinung nach nicht und so kommt dieses Machwerk tatsächlich von Anfang bis Ende erfreulich cool, wie aus einem Guss daher, ohne das man das Gefühl hat, das man hier eine erzwungene Atempause eingebaut hätte. Mit Songs wie ‚The Flood‚ und dem äußerst edlem ‚The Double Dealer’s Club‚ folgen 2 Songs die typische aber deshalb nicht weniger großartige U.D.O. Songs sind. Auch hier muss noch einmal betont werden wie grandios das Zusammenspiel aller Bandmitglieder rüber kommt. Ob Peter am Bass, Sven an den Drums, Andrey und Fabian an den Gitarren oder Udo himself am Mikro: die Band besteht hier als Ganzes. Und auch wenn Udo Dirkschneider immer irgendwie als die Gallionsfigur seine Projekte (ACCEPT, DIRKSCHNEIDER und natürlich U.D.O.) wahrgenommen wird, so ist gerade hier das 100%ige Gemeinschaftsgefühl, das auch immer in Interviews betont wird, förmlich spürbar.
Weiter in der Tracklist: ‚Fight For The Right‚ lässt Andrey Smirnov einmal mehr viel Platz für seine klassische Ader. Mit einem Solo im Mittelteil, das den letzten Satz von Mozarts 1783 verfassten Klaviersonate No.11 – auch bekannt als Rondo alla Turca oder auch Der türkische Marsch – zitiert, verweisen U.D.O. auf den derzeitigen Ukraine Konflikt. Überhaupt ist es mal wieder ratsam auch die Texte der einzelnen Songs bewusst zu lesen, thematisieren sie doch wie so oft Tagesaktuelles und Sozialkritisches im allgemeinen und auch im speziellen.
Von ‚Forever Free‚ und ‚Punchline‚ über ‚Sad Man’s Show‚ und ‚The Betrayer‚, welches sehr modern klingt und sogar Groove Metal Anleihen aufweist, kommt man langsam dem Ende des Albums näher. Doch statt zum Ende hin schwächer zu werden bleiben U.D.O. auf gleichbleibend hohem Niveau und zocken sich voll, buchstäblich, erlebbarer Spielfreude bis zum abschließenden Titeltrack des Albums durch. Und auch dieser – Touchdown – hält eine Überraschung parat. Im Song verbaut wurde ein Violinenpart der von niemand geringerem als von Ausnahmeviolinist Stefan Pintev eingespielt wurde, der für Musikenthusiasten von seinen Arrangements und Zusammenarbeiten für und mit Jon Lord, Ray Charles, Bobby McFerrin oder auch Seed oder Lacrimosa bekannt sein dürfte. Auch das zeigt, dass man im gemeinsam geführten Entstehungsprozess dieses Albums nicht weniger als das beste wollte und auch bekam.
Dieses Album dürfte für U.D.O. Fans nicht weniger als ein Meilenstein sein, von allen anderen dürfte zumindest ein bejahendes, wohlwollendes Kopfnicken und ein zufriedenes Grinsen Zustimmung signalisieren. Was will man mehr? Eine fette Produktion, die keine Wünsche offen lässt, ein bestens integrierter Peter Baltes und insgesamt ein großartiges Album ohne jegliche Ausfälle.
Übrigens: Wer mehr von und über U.D.O. wissen möchte, Lust auf ein nicht ganz gewöhnliches Interview hat: mein Redaktionsbuddy Björn und ich durften einen Tag nach Udo Dirkschneiders Gastspiel beim diesjährigen Wacken Open Air ein sehr entspanntes und angenehmes Interview in gemütlicher Loungeatmosphäre führen und werden es Euch hier nächste Woche Sonntag, den 3.9.2023 schriftlich darbieten. Und weil das immer noch nicht reicht um das Lektorat der Redaktion in den Wahnsinn zu treiben, habe ich Euch hier unten noch das Video zu ‚Touchdown‘ und die frisch eingetroffen Deutschlandtermine für die anstehende ‚Touchdown‘ – World Tour 2024 angehängt. Bitteschön, Dankeschön.
Abschließend bleibt nur noch eins zu sagen: von mir gibt es für dieses Album quasi den Touchdown des Tages: 10 von 10 Punkten.
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Tracklist:
01 Isolation Man
02 The Flood
03 The Double Dealer’s Club
04 Fight For The Right
05 Forever Free
06 Punchline
07 Sad Man’s Show
08 The Betrayer
09 Heroes Of Freedom
10 Better Start To Run
11 The Battle Understood
12 Living Hell
13 Touchdown
Band:
Udo Dirkschneider (vocals)
Andrey Smirnov (guitars)
Fabian Dee Dammers (guitars)
Peter Baltes (bass)
Sven Dirkschneider (drums)
Touchdown Worldtour 2024 Deutschlandtermine:
23.02. Regensburg, Airport Obertraubling
24.02. Berlin, Huxleys
25.02. Magdeburg, Factory
28.02. Hamburg, Markthalle
29.02. Oberhausen, Turbinenhalle
01.03. Markneukirchen, Musikhalle
02.03. Leipzig, Hellraiser
03.03. München, Backstage
06.03. Mannheim, Capitol
07.03. Stuttgart, Wizemann
08.03. Memmingen, Kaminwerk
09.03. Nürnberg, Löwensaal
14.03. Wilhelmshaven, Pumpwerk