Den Samstagabend kann man mal mit einem Konzert einläuten. Es begab sich so am 01.04.2023. Nein kein Aprilscherz, ANY GIVEN DAY haben den Weg nach Hamburg auf sich genommen, um den Fans einen fulminanten Tour Auftakt der ‘Get That Done’- Tour zu bescheren. Im ‘Übel und Gefährlich‘, Hamburgs bester Bunker Location, geht es an diesem Abend heiß her. Einlass ist bereits um 18 Uhr, denn es ist eine so genannte Früh Show. Nach dem Konzert wird die Location zur Disco. Doch als erstes soll hier grandiose Livemusik dargeboten werden. Als Support war die Band HALF ME dabei. Die Hamburger hatten einen Start, der sich gewaschen hat. Erstaunlicherweise geht das Publikum vom ersten Ton an mit, obwohl nur wenige Textsicher sind. Innerhalb von knapp 40 min Spielzeit war alles dabei, was eine Metalcore Band so braucht. Wall of Death, Circle Pit und ganz viele kreisende Köpfe sind seitens des Publikums zu bemerken. Ganz klar, die Jungs haben es drauf. Das Publikum als Supportband so schnell im Griff zu haben, da gehört echt was zu. Alles in allem sind es schnell vergehende 40 min Spielzeit, die sehr abwechslungsreich und Interessant sind. HALF ME dürften, da sie eben Hamburger sind, auch deswegen das Publikum so überzeugt haben. Einen besseren Support hätten ANY GIVEN DAY sich nicht aussuchen können. Mittlerweile warm gepogt, wartet die Menge nun auf ANY GIVEN DAY. Sie lassen auch nicht länger als nötig auf sich warten. Der Changeover geht routiniert von statten und die Gelsenkirchener sind auf der Bühne. Mit „Savior“ legen sie los und haben das auf den Punkt mitsingende Publikum sofort voll im Griff – und das ab hier für den Rest des Abends. Es ist so ziemlich egal, welcher Song gespielt wird, es wird gesungen, getanzt, gepogt und geheadbangt. Zwischendrin gibt es die fast schon obligatorische Wall of Death und das nicht nur einmal. Dennis, der Sänger, gibt auch immer wieder zu bedenken, trotz aller Energie Vorsicht walten zu lassen, denn es sollen alle Fans und Zuschauer heil aus diesem Abend gehen. Etwa zur Hälfte des Sets wird es dann kuschelig. Die Feuerzeuge und Smartphones werden rausgeholt, um Gegenlicht zu erzeugen und Stimmung zu machen. Es ist Zeit zum Kuscheln, allerdings mit ernstem Hintergrund. ANY GIVEN DAY haben im letzten Jahr den Evergreen Schlechthin gecovert, um Stellung gegen den Ukraine Krieg zu beziehen. Es ist Zeit für „Wind of Change“. Dennis musste nicht zwingend das Lied singen, denn das Publikum sorgte für Gänsehaut. Wer kennt dieses Lied nicht. Ein sehr lauter Chor sang so „Wind of Change“, das so viel Bedeutung hatte und auch wieder hat. Damals wie Heute steht es für Frieden und Vereinigung von Völkern, nur dass wir immer noch auf den Wandel im Ukrainekrieg warten. Nach dieser ruhigen Nummer geht es dann aber schnell wieder zurück zu gewohntem Tempo. Es macht unwahrscheinlich Spaß diesen Jungs auf der Bühne zuzuschauen. Sie bilden eine absolute Einheit und sind ein eingespieltes Team, das merkt man. Das Publikum tanzt förmlich nach Dennis’ Pfeife. Es gibt noch eine Wall of Death, ein Circle Pit und ganz viel Bewegung auf der Tanzfläche. Man sieht genau, warum das Publikum hier ist. Trotz Spaß an der Musik, Freude an der Publikumsreaktion und an einer so wundervollen Location ist jeder Gig einmal zu Ende, so auch hier. Bereits nach 12 Songs verlassen die Gelsenkirchener die Bühne, doch hält dieser Zustand nicht lange an, denn das Publikum will mehr und das sollen sie auch bekommen. Es folgen 3 Songs als Zugabe, wobei der letzte Song alle langjährigen Fans besonders begeistert, denn dieser Song wurde laut Dennis schon 10 Jahre nicht mehr live gespielt. Es ist „Diamonds“. Zur damaligen Zeit war dieser Song der Durchbruch für ANY GIVEN DAY. Er ist, dank dieser Band, so ein geniales Brett geworden und das Publikum freut sich sichtlich auch hier noch einmal lauthals mitsingen zu können. Dennis kann hier die Wandelbarkeit seiner Stimme verdammt gut darstellen. Es begeistert ausnahmslos alle Zuschauer im ÜBEL UND GEFÄHRLICH. Doch leider ist dann nach diesem Song ein viel zu toller Abend viel zu schnell zu Ende. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit den Bands.
Tracklist ANY GIVEN DAY:
- Savior
- Never Surrender
- Endurance
- Levels
- Loveless
- In Deafening Silence
- Never Say Die
- Lonewolf
- Wind of Change (Scorpionscover)
- Home Is Where the Heart Is
- Apocalypse
- Ignite the Light
Zugabe:
- Start Over
- Arise
- Diamonds (Rihannacover)